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2Iu§ §ammerftetn§ ©djrift „®a§ tpreujjifdje ©tfjulinonopol" fei folgendes
.mitgeteilt:
„®en ©ipfel bei - preu^ifc£)en ©djulpprantibe bitbet ba§ KultuSminifterium uttb
ber KultuSminifter. ©d)on ber 61 o ff e 23 e gr if f eine§ iUHnifterS ber
geift l idj en itttb Untevri dj t§ an g e leg ettt) e i te n ua cCj b ent g u f dj tt i t t
ber mobernen © dj u l i b e e ro i r b empfunben rote eine K r i e g § *
e r f t ä r u it g gegen b i e I a 11; o t i f dj e K i r dj e n n b ein UR a n i f e ft 3 n r
Sßro t eft an t if ier ung." (©. 162 nnb 163.)
„33etreff§ ber beutfdjen Ktaffifer nerfiigte KultuSminifter non ©ofjter
•für bie ©pmnafien: „„baff auf ©runb einer roohlgeroäljlten Staffen» nnb
tp r i 0 a 11 e 1 1 ü r e bie ©djülcr mit ben fpauptcpodjen unferer Siteratur befannt
gemacht nnb für bie fperoen nnferer Siteratur burd) ba§ Verftänbni§ ber bebentenbften
ihnen sugänglidjen SBerte mit bantbarer §odjadjtuug erfüllt roerben. SefonberS
SSertoolIeei and ber llaffifdjen Sichtung be§ eigenen SßoCfeS aß einen unoerlierbareu
©chatj im ®ebäc£)tni3 31t bewahren, ift eine nationale tpflidjt }ebe§ ©ebilbeten. Sie
©djule forgt für bie ©rfüflung berfelben."" (©. 52.) hieran fnüpft ber gefuit
-^ammetftein folgenbe ©loffe, bie uns3 audj ben ©eift erlernten läfjt, itt bem ber
UitramontaniSmuS bie beutfcfje Siteratur befjanbelt nnb an ben ©djulen beljanbeln
läfjt, bie unter feine „Seitung nnb Oberauffidjt" geraten. „Sen erften spiaij unter
ihnen (ben Ktaffilern) beanfprudjt rooljl ©oetlje- Unb mcldje§ ift ba§ gbeal,
ba§ in ©oetlje 3 iperfon ber beutfdjen gugenb oorgeftettt roirb? ©oetlje
felbft jeigt e§ un3 in jenem Silbe, roeldje§ er non fidj über fein Sun nnb Steifen
entrollt:
„„Jim bin nur burcfj bie 3Mt gerannt;
©in jeb’ ©elüft ergriff idj bei ben paaren"" u. f. ro.
Sa§ alfo ift ©oetlje! SBie er ein jeb’ ©elüft bei benJbaaren ergriff,
jeigt ber Katalog feiner unlauteren Siebfcjjaften, bie er al§ Knabe, als güngling,
al§ ner^eirateter DJiann unb al§ ®rei§ non mel)t al§ 80 galjtcn mit Unoerfieirateten
unb Verheirateten unterhielt, unb bei benen er feine Opfer fudjte au§ ber Veüje ber
fyabrifmübdjen, Kellnerinnen, ©djaufpielerinnen, ipfarrerätödjter, abeligen $räu=
lein u. f. m. Sa§ ift ©oetlje! Sa§ ift ba3 Seben3ibcal, roeldje§ man unfereu
©pmnafiaften heutjutage norftellt. Sa§ alfo ift ©oetlje, ba§ ift ber ÜJtann, welcher
bie erfte ©teile einnimmt unter ben „fpetoen ber Siteratur", unter biefen Heroen,
für welche ber KultuSminiftcr non ©ofjlet bie gugenb mit „bantbarer §ocbadjtung"
erfüllen läfjt; beffen roertnoHfte Sidjtttngen „al§ einen unnerlierbareu ©djaij im
@ebäd)tni§ ju beroahren eine nationale ipflidjt jebe§ ©ebilbeten" fein foll, eine
^Pflicht für bereu ©rfütlung bie ©djule 31t forgen fm&e!" (©. 52, 57, 58.)
©ans in bem ©eifte bcs> ©taat§fepifon§ fdjreibt ferner ber gefuit 2Ö e r n 3 —
jetjt gefuifengeneral — non beffen 3öert „Jus Decretalium“, Romae 1898—1901,
3 Vänbe, bie Kölnifdje Vollreitung (nergl. Siterarifdje Veilage 1901 Ulr. 52
©. 399, unb 1903 dir. 31 ©. 234) fagt, e§ fei „im heften ©inue be§ Jß or t e §
mobem in Sejug auf programmatifclje ©ähe." „ffite ba§ ©d)ulleitung3 =
SW u f e r, tUtramoutantöinud unb 6