Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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»etjcpefjen. Gebern, ^ ein e§ enift ^amit i(t, baff bie Hauptaufgabe ber Scfjule bie 
©rpfjung fei, muff bie 31 u f h e f) u n g ber ß o n f e f f i o n § f dj u l e burdj bte ©er* 
ftaatlidiung ber ©otfgfdjule, bte StuSlieferung be§ ©rsiehungSrecfp an ben Staat, 
bie ©efeitigung ber geiftlidjen Schulauffidjt unb bamit be§ firdjlidjcn 2luf* 
fidjtSrcdjts! über bie Schule als ©rpfjungSanftalt ein geroattfamer @in* 
griff in ein göttliches» fftedjt ber heil- Sbirdj-e, atfo eine firdjenfeinblidje 
gorberung fein." 
©a§ „üKainser goitrnal" fdjreibt im guli 1905: „©erotfj finb e§ 
(nämlich bie gentrumSabgeorbnetcn) oortrefftidjc üDSänner non großer ©ffdjttreue 
unb heiligem ©ifer. 3h l ' e Arbeit für eine gefunbe SBirtfchaftSpoütif, für ginanj 
unb guftij ift muftergültig. Slber b a f ü r b r a u dj e n mir leine fpejietlen 
3 e n t r u in § a b g e o r b n e t e tt. ©a§ fatljolifdje Soll nerlangt mehr als ©ifen* 
bahnen unb Steuern. Sffiie fagte hoch unfer alter 2Binbtt)0tft? ©aS gelb, auf bem 
ber Jhttturfampf auSgefodjten roirb, ift bie S ch u l e. föircfjlidje Slngelegenheiten unb 
Schulen für fatholifdje Sinber müffett nadj fatholifdjen ©ebürfniffen geregelt raerben, 
mit anberen ©Sorten: baS Eat^olifc^e Soll roilt feine 1874 nerlorette 
J?onfeffionSfdjule roieber, jene S dj u t c, unter ber ißreuffen 
grofj unb ntächtig geworben ift." 
©ie ultramontane „ißfätjer Rettung" (3uli 1905) läfjt fiel; folgenbermafjen 
nernel)men: ,,©ic Simultanfdjute ift bie Sßorftufe, bie Quartiermacher in ber 
gottlofen Sdjule. Sic ift bie Schlange unter bem Samme, ber Söolf int. SdjafS* 
pcl§, bie Sünberin mit bem Hciligcnfdjcin. Sie raill nicht ganj oljne ^Religion fein, 
aber fie roilt feine beftimmte ^Religion haben. Sie rührt faffjolifdj, proteftantifcf) 
unb jübifdj in einen fünftlidjen ©rei pfammen, ber baS religiöfe Sebcn ebenfo 
ficf;er pm 3lbfterbcu bringt, roie baS ©ift, baS in ber erflürten religionSfeinblidjen 
Schule ol;ne falfdje ©erpacfitng gereicht roirb. gn ber ©djule ohne (Sott werben 
bie fötnberfeeten mit bem Herobe§fäbel gemorbet; in ber Simultanfdjule lafft 
man fie an religiöfer S dj ro in b f u dj t unb am Hungertob fterben." 
©eutlidjer oermag man, wenn bicS audj nicht überall f 5 r m 1 i dj gefdjieljt, 
bie Sßflidjt, ber Simultanfdjule fo fdjnell als möglich ^ ©obeSftofj p geben, 
nicht p begrünbert. 
Slber, unb baraüf muff bie SCufmerffamfeit gan$ befonberS gelenlt roerben, 
man lann bie gemifdjte Schule o o n innen h^auS gerftören unb pm 315 fterben 
bringen, oljite ihren äußern ©eftanb formell roegpbefretieren. 5Ridjt biejenige ift 
eine gemifdjte Schule, bie fidj fo nennt, fonbern bie eS in ihrem ©eifte, ihrem 
äßefen nadj ift. Sinn gehört p ben lonfeffionetfen 3 e ntrumägrünbungen auch ber 
.,herein fathotifdjer Seljrer ©abenS", beffen 3^1 nach ton „Sab. ©eobacfjter" ift: 
„pflege ber fatljolifdjen ißäbagogif, görberung beS fatljolifdjen (SharccftetS 
feiner fDtitglieber unb Hebung ber Sdjnfe unb best SeljrerftanbeS". 3ln ber gemifdjten 
Sdjitle beS Staates foll nun aber außerhalb beS fatljolifdjen ÄonfeffionSuuterridjtS 
feine „f a t f; o l i f dt; c" ißabagogif getrieben roerben, benn fonft oerroifdjt fidj ber 
interfonfefftonetle ©h ara ^ ev to ©imultanfdjitfe, ber gerabe ifjr dj a r a f t e r i ft i f ch e §
	        
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