Full text: Der Ultramontanismus und das Zentrum: eine Studie

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Ufterftnal ift. ©aß aber ber Seßrer, ber einer @cfellfc£)aft Beitritt, um bie „fatljo» 
lifdje späbagogif" ju pflegen, biefe bann aud) in feiner ganzen Scljrtätigfeit an 
ber Sdjule praftijieren wirb, oerfteljt fiel) non fetbft, unb ift naturgemäß and) ber 
3wecf ber päbagogifdjen ©perjitien im Sefjrernerein. Stuf biefe SBeife folt in ber 
nominell gemijjfjten Sdjule ein cinfeitiger 5SonfeffionaItdmu§ ba§ 8 e P tei: 
führen, unb bamit bie cigcntlidje 3i ue( ® e ftt" imim g berfetBen in itjr ©egenteil ner» 
feljrt roerben. ©er Slerifalidmud gelangt fo auf einem Ummege ju feinem 3M- 
otjne an ber Beftefjcnbcu © c f e ß g e B u n g ju rütteln. Gaveant consules. 
5X. gas gcntnnu auf itcnt gtfcge jur „gat Hofen grfjule“. 
Man fann, befonberd in SSatiljeiten, feine 3 en t l ' um §$ e i tmi S in bie fjjanb 
nehmen unb feiner 3 eittl ' UTn § Der i amm ^ UIl 9 anwoljncn, offne bem ®orrourf ju 
begegnen, bie ©egucr bes 3entrum§ moiltcn bem 3?olf bie „Religion“ nehmen, 
in§Befonbere nufere Sdjule „entreligionifieren". 3;c unroiffenber ein 3eutrum§agitator 
in bcn fragen ber Sßofitif ift, um fo meljr ncrfegt er fid) auf bie bemagogifdje 
ffierroertung jener Sfnfiage, glaubt er bodj mit biefer am elften bie SBerfjefntng nor» 
uelnnen unb bie SSerwirrung ber ©cifter ßerbeifüßten jn fönnen, auf bie e§ iljm befmfd 
©rgielung großer äußerer iparteierfolge nor allem aufommt. Uftit Befonberer 
SorlieBe fudjen berartige „tßotfSerjießer" bet ber naioglaubigen Sftaffe ba§ ©rufein 
nor ber „©renmtug non Staat unb $irdjc" Ijeroorjurufen, mobei fie e§ erfal)ritng§» 
gemäß über fid) Bringen, bem Siberalidmud überhaupt foldfe ©renmtngdgelüfte 
anntbidjten, obwotjl iljncn ganj genau Befannt ift, baß ber tRationalliberalidmud unb 
teilraeife aud) ber gteifinn jene ©rennung gan^ fategorifd) unb offiziell aüleljnen, 
unb fid) non ipartei inegen nur bie ©emofratic unb ©o^ialbemofratie bafür au§» 
fnred)cn. fyür bie letztere ift aber Bei ben Skfjlen t r o tj b e m ba§ 3 e utrum ein» 
getreten, unb e§ gehört fdjon eine große ©ofi§ Ipcudjelei unb llnncrfrorenljeit ba ( )u, 
wenn bie 3wtrum§agitatöten gerabe aud) im angeblidjen ^ntcvcffe ber „^Religion“ 
nicht einbringlid) genug nor bem „Slocf" rnarnen fonnten, weil er „franjöftfdje 
3uftänbe" 6ci un§ einfüfjren wolle, bagegen jitr 2Bal)t non fold)en tßolitifern (Sozial* 
bcmofraten) aufforberten, bereit ©efinnungSgenoffen in granfreidj bie bortige fogenannte 
„ffulturfampfpolitif" in crftcr Steiße mitmacßen itnb ftütjen, unb bie and) bei und 
in ©eutfd)lanb bie rabifalfte Sodlöfung bed Staaten unb ber Scßule Befürworten 
unb burd)füt)ren, wenn fie in ben Sefii) ber baju crforberlid)en ‘äftadft gerangen! 
Sffieun $crr SBacfer wiebcr einmal einen SSortrag über „politifd)e KRoral" Ijatten 
will, mag er fid) bie Stidjwatjltaftif be§ 3 entvuutg 5 um banfbaren ©orwurf 
nehmen. 
(SS liegt außerhalb be§ Dtaljmend unferer Slrbcit, und über ben fogenannten 
fransöfifdjcn „ßulturfampf" ju nerbreitcn, aber bad fei gejagt, baß bie Seiftungen 
ber 3entrum§preffc au ©ntftellung bed ©atbeftanbed gerabe in biefer §rage gan$ 
außerorbentlid)e finb. Sßenn man ©ag für ©ag in bie ^entrumdjeitungen ßineiit»
	        
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