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SRänteldjen um fidj raevfen fonnte, ba§ e§ nichts foftcie, fonbern ilpn gurufen bürfett:
©o, jeist ziehen mir bie j?ortfeqitcn;en auS nuferem gemeinfchaftlicüen Intrage. Sffienn
in ber St e i dj § t a g § fommiffion ein Slntrag geftellt unb angenommen roorben ift,
e§ folte in beit (Sinjetftaaten ein ©efets gefdjaffen roerben, inhaltlich beffen bie ©eit»
naf)me am SteligionSunterridjt tebiglich fafultatio ift, gut, fo bringt bann and)
entfpredjenbe Anträge in ben einzelnen 8 a n b t a g e n ein, unb macht © r n ft mit
©uerer „©oieranz". ©ann oerfudjt Ijiutennadj noch einmal, ben SBäljlern in ißreffc
unb ©erfammlungen norjumadjen, baß e§ eine ^einbfeligfeit gegen bie Stetigion -fei,
wenn mir ba§ oerlangen, roa§ prinzipiell aitfij baS Zentrum felbft burdj feine
3uftimmung 51t folgen Anträgen oerlaugt; bann Ijabt ben SRut, un§ oorjuroerfen,
bap mir in einen föulturfampf jurüdfielen, roenn mir lebigtidj bag oerlangen,
mag in SBaljrljeit ba§ 3entrum audj oerlangt.
$Rit ber älnnaljme beg eben befprodjenen Stntragg Ijat ba§ Zentrum zuglcid)
ben 10 i dj t i g ft e n prinzipiellen © d) r i 11 jur Trennung 00n ©taat
unb 5? i r dj e getan, ©ic (zum 3 e ntrum) braudien feist nur nodj bie allerein»
fadjften ftonfequen;en barau§ z u gieren, unb Staat unb Sirdje mirb getrennt, aud>
mit 3h rem Sßillen unb 3h rer 3 u P' mmuit S- ©tauben ©ic benn, roenn ©ie ein
©efets fdjaffen, bag ben ©Item erlaubt, bie Jbinber überhaupt au§ jebem Stetigiong»
unterricht unb ©ottesbienft fernzuhalten, bajf bie ©Itern bann ifqre Äinber toeniger
häufig einem Stetigiongunterricht anoertrauen roerben, roenn ©ie felbft biefetr a u ff e r»
halb ber ftaattidjen ©d)ule etablieren, al§ roenn er in biefer abgehalten roirb?
SRadjt eg benn einen roefentlidjen Unterfdjieb, ob ber SteligionSunterridjt erteilt roirb
in Str. 1: ©djulhaug, ober in Sir. 2: tßrioathaug ? ©ic roerben jeljt nidjt mehr
fagen formen unb birrfen, baff ba§ ©erlangen ber ©rennung oon ©taat unb Sirclje
ein 2lft ber ^einbfeligfeit gegen bie Steligion fei, benn fonft müjftcn ©ie biefe 2tn»
flagc gegen fid) felbft ridjten."
Schon gegen ben Antrag irr ber urfprrtnglichen Raffung rorrrbe oon
proteftantifdjer ©eite geltenb gemadjt, e§ roerbe „bie ©ntroieftung mit jroingenber
ßonfequenz z u ber ©efeitigung jebeg 3 roan 3 e§ führen. . . . ©ie 3en»
trum&abgeoebneten betonten, baff eg fidj nrn eine §rage oon allergrößter
©ebeutung h a üble. ... 230m ©tanbpunft beg mobernen ©taateg
au§ fönne eg einen 3^ang in Stetig iongfadjen nidjt geben, rtnb
b a muffe man f e t b ft bie f dj m e r z t i d) e 5? 0 n} e q tt e n z h i n n e h m e n /
b a § 8 e rt t e r e t i g i 0 n § 10 § a rt f ro a dj f e n." (© r; b e r g e r, „©er ©oieranz*
antrag re." @. 202.)
©er Eintrag in ber bann fpäter angenommenen Raffung (23efeitigung jebeg
3roang§) rourbe (zroeite Sefung) im Plenum oon ben Stationatliberaten, Confer»
oatioen rc. abgelehnt, aber bei ber zweiten ^Beratung beg ©oleranzantragg in ber
Sommiffion roieber aufgenommen, „©ie 3 en i n rmgabgcorbncten antroorteten, cg
fei für ihre jyreunbe 00m religiöfen ©tanbpunft aug fdjroer, beirr Slntrag za*
Zuftimmcn; man müffe aber biefe Siebenten aug taftifdjen ©rroägungen über»
loinben ... ©a bag 3 en trum ferner genötigt roar, fidj eine ÜRehrheit für ben