Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

Willst du einst als Todten mich bedauern, 
So bedan're lieber mich im Leben. 
Dir die Hände küssend, Schwäher, fleh' ich, 
Daß die Knaben bu mir überlassest, 
Deine Söhne, meine lieben Schwäger; 
Nach dem Amselfelde will ich ziehen, 
Meinen Todfeind dort mir aufzusuchen, 
Jenen trotz'gen Grobian des Sultans, 
Welcher mir gefangen nahm die Meinen. 
Fürchte, Schwäher, feinen schlimmen Ansgang, 
Trag' auch keine Sorg' um deine' Kinder! 
Deinen Kindern, nieinen lieben Schwägern, 
Will ich andre Kleider geben lassen, 
Will in türkisches Gewand sie kleiden, 
Auf die Häupter türkische Turbane, 
Ueber ihre Schultern grüne Dolmans, 
Air die Beine scharlachrothe Hoseir, 
Air die Gürtel gute Flammenklinge». 
Laß mich gehn, den Dienern zu befehlen, 
Daß sie gleich die guten Rosse satteln, 
Rosse satteln und sie fester gürten, 
Und mit Bärenfellen sic bedecken. 
Wandle deine Söhn' in Janitscharen; 
Guten Rath arich will ich ihnen geben, 
Wenn wir erst iiu Amselfelde reiten; 
Durch das ganze Heer des Türkeiisultans 
Werd' ich selbst den Delibascha") spielen, 
6) Anführer der türkischen Leibwache.
	        
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