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Sprich nicht mehr davon, mein lieber Eidam!
Sie in’S Amselfeld laß' ich nicht führen,
Möcht' ich nie die Tochter wieder sehen.
Lieber Eidam, o dn wackrer Strajnja!
Warum schlägt das Unglück so dich nieder?
Eidam! — möge niemand von ihr wissen! —
War sie eine Nacht bei ihm im Zelte,
Lag nur eine Nacht in seinen Armen,
Kann die Gattin dir nicht länger lieb sein;
Gott erschlage sie, da sie verdammt ist!
Mehr als dich wird nun sie jenen lieben.
Mag sie gehn, daß sie der Teufel hole!
Bessre Gattin werd' ich dir vermählen,
Immer, wackrer Eidam, mit dir trinken,
Und wir wollen ewig Freunde bleiben;
Aber nicht in's Amselfeld die Kinder!"
Da entflammt der Ban wie glühend Feuer
Vor Verdruß und Zorn und innern Qualen,
Will nun gar nicht erst die Diener rufen,
Fragt auch viel nicht nach dem Marstallhüter,
Selber geht er in beit Stall zum Schimmel;
Und wie hat der Strajnja ihn gesattelt,
Und die Gurte fest ihm angezogen!
Legt ihm auch das stählerne Gebiß an,
Führt ihn aus dem Stalle vor die Höfe,
Zn dem Rittstein, 8 ) zu dem weißen Steine,
8) Dem weißen Stein, von dem man zu Pserd steigt.