Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

Schwingt sich auf den Rücken seines Schimmels, 
Schaut iu's Antlitz seinen lieben Schwägern, 
Und die Schwäger auf die schwarze Erde; 
Blicket dann auf seiner Schwester Gatten, 
Einen jungen wackern Nemanjitschen, b) 
Doch der Nemanjitsch sah auch zur Erde. 
Wenn sie vormals Wein und Brantwein tranken, 
Hielten alle sich für gute Helden, 
Und betheuerten bei Gott dem Strajnja: 
„Lieber haben wir dich, Schwager Strajnja, 
Lieber als das ganze Reich des Zaren!" 
Aber seht nur, da der Ban in Noth ist, 
Hat er eben heute keine Freunde! 
Leicht ist's nicht iu's Ainselfeld zu gehen. — 
Da der Ban nun ohne Kampfgefährten, 
Hat er Kruschewaz allein verlassen. 
Fortgeschritten in der breiten Eb'ne, 
Kehrt er rückwärts noch einmal die Blicke, 
Ob vielleicht die Schwäger sich besonnen, 
Ob nicht etwa Mitleid sie beweget; 
Doch er überzeugte sich von neuem, 
Daß die Freund' ihn in der Noth verlassen. 
Plötzlich fällt ihm ein in trübem Sinnen, 
Daß sein Windhund Karaman ihm fehle, 
Den er lieber hatt' als selbst den Schimmel; 
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S) Ein Nachkomme des großen serbische» Czar Stephan Nemanja.
	        
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