Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

95 
Unter seiner Stirn die beiden Angen, 
Und den langen schwarzen Schnurrbart kenne, 
Weißt dn's noch? — nie jresse dich ein Unheil! — 375 
Als ich in Gefangenschaft gerathen, 
(Deine Lente warens die mich fingen 
Ans dem Gipfel des Sühara-Berges, 
Und mich deinen Händen übergaben;) 
Damals warfst du mich in liefen Kerker; 380 
Lag dort, ein Gefangner, vieles duldend, 
Schmachtete nenn Jahre lang im Kerker; 
Volle nenn und schon in's zehnte ging es: 
Da bezeigtest du mir endlich Mitleid, 
Riefst herbei dm Kerkermeister Rado; 385 
Rado öffnete des Kerkers Thüre, 
Führte mich zu dir iu deine Höfe. 
Weißt dn's, Banowitsch, noch? weißt dn's, Strajnja, 
Wie und was du alles mich gefraget? 
„O Gefangener, du Türkenschlange! 390 
So vermoderst du in meinem Kerker: 
Kannst du, Sklav, nicht Lösegeld mir geben?" 
Also fragtest du; ich sprach in Wahrheit: 
Würde wohl das Leben mir erkaufen, 
Könnt' ich nur zu meinem Hof gelangen, • 395 
Zu des Vaters Gut und meiner Heimat. 
Wohl besaß ich einiges Vermögen, 
Löwen hatt' ich noch und manche Güter, 
Konnte wohl das Lösegeld erschwingen. 
Aber, Bau, bu wolltest mir nicht trauen, 400
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.