Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Ist das Wer des Türkensultans zahlreich? 
Können wir die Schlacht, die bint'ge, schlagen? 
Können wir die Türken wohl besiegen?" 
Ihm entgegnet Kossantschitsch Jwane: 
„O mein Bruder, Milosch Obilitschn! 
Habe wohl durchspäht das Heer der Türken, 
Zahlreich ist das Heer des Türkensultans. 
Wollten wir uns all' in Salz verwandeln, 
Würden kaum eiu Mahl der Türken würzen; 
Heute sind es grade fünfzehn Tage, 
Seit ich unter'm Türkenheere iveilte, 
Und nicht Zahl noch Ende fand ich ihrer. 
Von dein spitzen Stein zum dürren Ahorn, 
Von dem Ahorn, Bruder, bis zur Saslia, 
Bis zu der gebog'neu Saslia-Brücke, 
Von der Brücke bis zur Swetschan-Veste, 
Von der Swetschan-Veste bis nach Tschetschan, 
Und von Tschetschan bis zur Höh' der Berge, 
Ist das ganze Feld bedeckt mit Türken. 
Roß an Roß nur sieht man, Held an Helden, 
Wie ein dunkler Wald die Kriegeslanzen, 
Und die Fahnen wie des Himinels Wolken, 
Zelte gleich den Massen Schnee's an Bergen. 
Wenn ein Regenguß voin Himmel fiele, 
Würd' er nicht zur schwärzen Erde fallen, 
Sondern auf die guten Ross' und Helden.
	        
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