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Marko Kraljewitsch gehorcht der Wila,
Doch er drückt den Kalpak auf die Braue»,
Wie er um sich kehrt sie anzuschauen.
Naht indeß die mächt'ge Furteu-Wila,
Fürstin und Gebieterin des Bergwalds,
Springt, sobald sie näher kommt, vom Hirsche,
Den die Busenschlangen fest ihr halten,
Leget sechs der Pfeil' ans ihre Senne;
Auch der Marko springt von seinem Schar«;,
Hält ihr vor das dicke Fell des Bären,
Fängst auf im Bärenfell die Pfeile,
Fängt sie auf und bricht sie rasch in Stücken.
Wüthend eilt nun hin des Waldes Herrin,
Schlingt die Arm' um Marko's seidnen Gürtel,
Möcht' ihn an dem Boden gern zerschmettern,
Und es dränget harte Noth den Marko;
An den Heldenschultern sich erfassend
Ringen sie den Sommertag bis Mittag;
Schon bedeckt ein weißer Schaum die Wila
Und ein dunkel-blutiger deir Marko;
Keiner kann den andern niederringen»»
Marko's Kniee fangen an zu wanken,
Und darüber lachet laut die Wila.
Doch da strahlt es in den klaren Lüften,
Als ob sich die Himmel aufgeschlossen;
Marko blicket auf mit tiefem Stöhnen:
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