Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

203 
Und gar schnell verstrichen diese Tage. 
Als der St. Georgstag nun sich nahte, 
Wo der Wald mit Blättern sich bekleidet, 
Und das schwarze Feld mit Gras und Blumen, 
Sammelte der Radnl eine Rotte, 
Und zog graden Wegs in die Banjanen. 
Als er ans die Utesberge kommen, 
Hielt er Rast daselbst drei weiße Tage, 
Und von da das Gazkoihal dnrchspähend, 
Ward gewahr er eines Tiirkenreiters, 
Und erkannt' ihn mit dem ersten Blicke, 
Daß es sei der Tjorowitschn Osman. 
Drauf zu den Gefährten spricht er also: 
„Meine Brüder, o ihr Kampfgefährten! 
Seht! dort nuten kommt Tjorowitsch Osman! 
Kauert nieder in dem hohen Grase, 
Und ich fasse Posten auf dem Wege, 
Wollen so den Tjorowitsch erlanern! 
Schießt nicht ab die guten Dscheserdaren 
Auf den Türken, den Tjorowitsch Osman! 
Denn vielleicht wird Gott und Glück gewähren, 
Daß ich unsern Feind lebendig fange; 
Wenn ich nicht lebendig ihn erhasche, 
Tödt' ihn einer, den ein Weib geboren!" 
65 
70 
75 
80 
85
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.