Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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entlang langsam bis Ragusa vorzuschreiten. Das war der 
originellste, der schönste, der neueste Reiseplan, — immer ab 
gesehen von der Geldfrage. Zn Erwartung einer Lösung der 
letzteren kam uns der Einfall, unsere Reise im Voraus zu 
beschreiben, sie vortheilhaft zu verkaufen und dann das Ho 
norar dazu zu verwenden, um nachträglich zu controliren, ob 
unsere Beschreibungen auch richtig seien. Die Idee war ge 
wiß neu, aber leider ließen wir sie später im Stiche. 
„In Folge dieses Projects, womit wir uns eine Zeit lang 
unterhielten, hatte Ampere, der so zu sagen alle Sprachen von 
Europa versteht, mich trotz meiner Unkenntniß (ich weiß nicht, 
warum gerade mich i^uorautissimum) ersucht, die illprischen 
Volkslieder zu sammeln. Um mich vorzubereiten, las ich die 
alte „Reise in Dalmatien" von dem italienischen Fortis, und 
eine ganz gute Beschreibung unserer weiland illprischen Pro 
vinzen, so viel ich micherinnere, von einem Sectionsrath 
unseres auswärtigen Amts zusammengestellt. Dazu lernte 
ich noch fünf oder sechs Worte slavisch, und dann schrieb ich 
während eines Zeitraums von vierzehn Tage diese Balladen, 
welche den Inhalt der „Gusle" bilden. 
„Dieselben wurden mit einer gewissen Geheimnißkrämerei 
in Straßburg gedruckt und erschienen mit Anmerkungen und 
dem Bild des Verfassers. Mein Geheimniß wurde gut ge 
wahrt, und der Erfolg war großartig, wenigstens nach einer 
Richtung. 
„Wahr ist zwar, es wurde davon kaum ein Dutzend 
Exemplare abgesetzt; und das Herz blutet mir noch, wenn ich 
an den armen Verleger denke, der das Opfer der Mpstifica- 
tion ward. Aber wenn mich auch Frankreich nicht las, das 
Ausland und die „competenten Richter" ließen mir Gerechtig 
keit wiederfahren. 
„Zwei Monate nach dem Erscheinen meiner „Gusle" 
schrieb mir Mister Bowring, der Verfasser einer slavischen
	        
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