Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Heitrer Himmel ist's, und dennoch regneis. — 
Ledig noch, werd' ich doch ninrmer freien, 
Wird nicht mein die liebliche Smiljana!" 
Dieses hörten der Smiljana Brüder, 
Mauerten das Mädchen in die Veste; 
Doch Smiljana spricht zu ihren Brüdern: 
„Ach um Gott, ihr meine lieben Brüder! 
Laßt mir nur ein Fenstercheu im Thurme, 
Daß ich schaue, wo Dragojlo wandelt, 
Ob das Hanpt sein Brauner stolz noch träget. 
Ob er schon das goldne Tuch zerrisse», 
Das drei Jahre lang ich ihm gestickct! 
Vor der Mutter hielt ich stets geheim es, 
Und es wußte Niemand von dem Tilche, 
Außer meiner Schwägerin, der jüngsten, 
Die das Gold zur Stickerei mir kaufte." 
Hkauvens-Zleste. 
Hoch und lüstern schwebt der Falke; 
Höher steht der Veste Pforte, 
Und die Pförtnerin ist Andja; 
Mit der Sonn' ihr Haupt umwindend. 
Ist sie mit dem Mond gegürtet, 
Und mit Sternen reich geschmücket.
	        
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