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und auch heule noch dehnt sich das Herrschaftsgebiet der ser
bischen Sprache rind der serbischen Volkslieder weit über die
Grenzen des Milan'schen Regimentes ans. Wenn heute ein
zweiter Duschan wiederkehrte, würde es ihm nicht schwer
werden, sich wieder ein serbisches Reich zu constrniren, —
vorausgesetzt, daß sein Werk nicht ebenfalls „verpfuscht"
würde durch die europäische Diplomatie, welche zur Zeit des
alten Duschan glücklicher Weise noch nicht eristirte.
Als die Serben (deren Name uns an die Sorben im
östlichen Deutschland erinnert, — an jene Sorben, deren
Niederschläge noch heute z. B. in der Lausitz eristiren —),
in dieses Land einwanderten, waren sie ein kriegerisches No
madenvolk, welches dort die schwache römische Herrschaft leicht
unterwarf. Sie waren damals „Heiden" und Spuren ihres
Heidenthumes finden sich auch noch in ihren Helden- und
Franen-Gesängen. Während die Slawen des Nordens, die
Polen, die Tschechen, die Sorben, von den Zeiten Karls des
Großen an gerechnet, mit Westeuropa in Verbindung traten
und später den lateinischen Glauben annahmen, hielten
sich die Serben stets zur orientalischen Kirche. Sie ver
schmähten jedoch das Griechisch und hielten von Anfang -an
ihren Gottesdienst auf Serbisch; und als sie die Autorität
des byzantinischen Reiches anerkannten, hielten sie doch an
ihrer kirchlichen, finanziellen, politischen und commnnalen Au
tonomie fest. Im zehnten Jahrhundert schickte der byzanti
nische Kaiser einen Statthalter aus, um Serbien ebenfalls
dem im übrigen oströmischen Reiche herrschenden Stener-Sy-
stem zu unterwerfen. Dagegen erhob sich Serbien unter Füh
rung seiner Häuptlinge, an deren Spitze Held Woilaw stand.
Der Kaiser Konstantinos Monomachos schickte nun zur See
ein Heer aus, allein es wurde, bevor es von der Meeres
küste in das Innere des Landes gelangte, tu den Bergpässen
ans das Haupt geschlagen. Diesen Sieg verherrlichen serbische