Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Ais ich im Gebirg von Scharrn lebte 
Bei der Heerde von zwölstausend Schafen, 
Manche Nacht dreihundert Lämmer brachten 
Da erkannt' ich jedes nach dem Schafe; 
Sie erkennen werd' ich nach den Brüdern." 
Wieder spricht zu ihm der Zar der Serben: 
„Nun so gehe, geh nur hin, mein Söhnchen! 
Gebe Gott, daß du die Braut erkennest, 
Werde dir Skenderia verleihen, 
Dir zur Herrschaft für das ganze Leben." 
Durch das grüne Blachfeld ging der Milosch; 
Als er anlangt wo die Mädchen standen, 
Wirft er von sich die Bulgarenmütze, 
Leget ab auch den Bulgarenmantel, 
Und es schimmert nun Damast und Scharlach, 
Leuchtet aus der Heldenbrust der Harnisch, 
An den Beinen goldne Heftelspangen; 
Da erglänzt der Held im grünen Felde, 
Wie die Sonne hinter dem Gebirge. 
Breitet jetzt auf's grüne Gras den Mantel, 
Schüttet aus den Mantel Edelsteine, 
Kleine Perlen, Ring' und Diamanten, 
Ziehet drauf das grüne Schwert des Wojin, 
Also sprechend zu den schönen Mädchen: 
„Welche von euch dreien ist Roksanda? 
Diese schürze sich Gewand und Aermel, 
545 
550 
555 
560 
565
	        
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