Full text: Wilhelm Gerhard's Gesänge der Serben

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Alle Uebel häuft' er auf die Banjska, 
Bräunt' in Feuers Gluten alles nieder, 
Keinen Stein mehr ließ er auf dem andern. 
Deine treuen Diener sind zerstreuet, 
Und mißhandelt deine arme Mutter. 145 
Mit dem Roß zerstampft er ihre Knochen, 
Nahm gefangen deine treue Gattin, 
Führte grausam sie zum Amselfelde 
Küßt sie jetzt vielleicht in seinem Zelte. 
Ach! ich jamm're, Sohn, hier auf dem Schutte, 150 
Und du zechst in Kruschewaz, der Veste; 
Möge dir der Trank zum Grabwein werden!" 
Als der Banowitsch den Brief gelesen, 
Hat ihn Schmerz und Mitleid überwältigt, 
Finster schaut' er aus und sehr bedenklich, 155 
Ließ den schwarzen Schnurrbart niederhangen, 
Auf die Schulter sank ihm schwarzer Schnurrbart. 
Zornig und betrübt war seine Miene, 
Und aus seinen Augen quollen Thränen. 
Da erblickt ihn Ing Bogdan der Alte, 160 
Siehet, früh aufstehend, ihn am Morgen, 
Und, entflammend wie lebendig Fener, 
Spricht er zu dem Strajnja, seinem Eidam: 
„O mein lieber Eidam, Gott sei mit dir! 
Warum bist so früh du aufgestanden? 165 
Warum siehst du so betrübt und finster?
	        
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