lie Kommunisten, ihre Taktik zu ändern; sie richteten ihre An-
strengungen nunmehr darauf, die Jndustriearbeiter und die Bauern
zu organisieren. Diese kommunistische Tätigkeit in den Haupt-
zentren der Industrie und der Verwaltung durfte nicht verkannt
werden; sie hatte aber doch nicht die gleichen Ergebnisse wie
m Innern des Landes.
Chiang Kai Scheks Kampf.
Der Herbst 1930 gab der Regierung endlich nach verschie-
denen außenpolitischen Verwicklungen wieder die Gelegenheit,
sich ernsthaft mit dem Kampf gegen die Kommunisten zu be-
schäftigen. Die ersten Versuche scheiterten an der äußerst
geschickten Führung der Roten Armee. Anfang Juni übernahm
Chiang Kai Schek persönlich die Leitung des Feldzuges gegen
die Kommunisten. Gleichzeitig wurde ein Komitee gebildet, das
sich mit dem Neuaufbau der von den Komintern verwüsteten Ge-
biete beschäftigen sollte, sobald sie wieder zurückerobert waren.
Der Erfolg dieser Neuordnung blieb nicht aus. Nach mehreren
ernsten Kämpfen gelang es Chiang Kai Schek, die Roten Truppen
auf ihr politisches Zentrum nach Tunku zusammenzudrängen
und. die Stadt am 17. Juli einzunehmen. Drei Tage später fiel
Schig-Tscheng, und die Kommunisten waren gezwungen, sich
nach Fukien und Juitschin zurückzuziehen.
Japan stört Chinas Kampf.
Die kommunistischen Streitkräfte mußten dann infolge der
Verfolgung durch die Regierungstruppen weiter in den entlegenen
Gegender zwischen Schengkuo und Huitschang, in den Taking-
Bergen, Zuflucht suchen und es drohte ihnen gerade die Ein-
kreisung und völlige Vernichtung, als eine neue ernste außen-
politische Krise in der Mandschurei, infolge der japanischen Be-
setzung von Mukden im Jahre 1931, ausbrach. Die Regierung
mußte ihre Truppen nach anderen Gegenden schicken, um der
Möglichkeit zu begegnen, die ja dann in der Folge auch wirklich
eintrat. Die Roten Truppen, dadurch ermutigt, machten einen
Gegenangriff und erreichten tatsächlich, daß die Regierungs-
truppen die bereits eroberten Gegenden wieder räumen mußten.
So ging der ganze, im Verlauf des Feldzuges gemachte Gewinn
nahezu vollständig verloren. Durch diesen japanischen Einfall in
die Mandschurei wurde die chinesische Regierung gezwungen,
ihre Aufmerksamkeit zunächst von den inneren Feinden abzu-