Kommunismus kämpfen wollte, warum kämpft es dann nicht
zegen den kommunistischen Staat, die Sowjet-Union, selber? —
Warum begründet nun. Japan eigentlich seine Expansion in
China stets mit einem Kampf gegen den Kommunismus in China?
Japan will hierdurch allenthalben Sympathien erwecken. Es wird
diese aber ällerdings nur bei den die tatsächliche Lage nicht
Kennenden oder den besonders stark antikommunistischen
Nationen finden:
Japans „Hilfe‘‘ im Kampf gegen den Kommunismus.
Japan behauptet, daß es China im Kampf gegen den Kom-
munismus Hilfe leisten will. Und wie sieht diese in Wirklichkeit
aus? Es ist interessant, hier den am 17. April 1936 in der Frank-
furter, Zeitung erschienenen Artikel zu lesen, der von einem in
Peiping wohnenden Deutschen, einem tatsächlichen Sachkenner,
geschrieben wurde. Er führt u. a. folgendes aus:
„Wie erinnerlich, handelt es sich bei dem Drei-Punkt-Pro-
gramm Hirotas zunächst um japanische Mitwirkung bei der Unter-
drückung der chinesischen Kommunisten. Dabei ist den Japanern
weniger an der Bekämpfung jener Gruppen. gelegen, die augen-
blicklich (1936) im Südwesten in den Grenzgebieten der Pro-
vinzen Hunan, Kweichow und Yünnan ... (inzwischen sind bis
Ende 1936 diese Gruppen ebenfalls durch die chinesischen Re-
gierungstruppen vernichtet worden). Doch jene andere Gruppe,
die letztlich aus ihrer Niederlassung in Kiangsi vertrieben wurde
und der im vergangenen Sommer der Durchbruch nach Szechuan
und die Vereinigung mit den dortigen Scharen gelang und die
nun nach einem langen Zug durch Shensi im westlichen Shansi
eingebrochen sind, kommt den japanischen Interessen schon weit
mehr entgegen (auch diese Gruppe hat Anfang 1937 der Regie-
rung gegenüber kapituliert). Eine Mitwirkung bei der Bekämpfung
dieser Gruppe würde Japan den willkommenen Anlaß geben,
seinen militärischen Arm in Nordchina zu stärken und namentlich
seinen direkten Einfluß auf Shansi und Suiyuan auszudehnen,
zwei Provinzen, die man im vorigen Herbst schon so gern in
die Nordchina-Autonomie einverleibt gesehen hätte. In Wirklich-
keit ist es Japan mit seinen antikommunistischen Erklärungen
gerade in dieser Frage wenig ernst. Man darf in jenen kommu-
nistischen Scharen ja auch trotz des Interesses, das ihnen in der
Moskauer Publizistik entgegen gebracht wird, keine Vortruppen
der Weltrevolution erblicken. Das zeigt sich am deutlichsten