Full text: Hindenburg

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tyrer zu opfern und wenn es not tut, unter 
allgemeinem Beileid ans Kreuz zu schlagen, 
indeß doch die Welt genug hartgesottene 
Sünder kennt, die von der allgemeinen Miß 
achtung ganz komfortabel leben. Das Stu 
dium der Geschichte lehrte mich immer nur 
Eines. Nichts wird geschichtwirklich als der 
Erfolg. Nichts wird geschichtlich anerkannt, 
als: die Macht. Und darum (man möge hinter 
dem Stolze der Sprache nicht die Demut des 
Menschen verkennen) halt ich es mit der 
Wahrheit, deren Macht längeren Atem hat, 
als alle Geschichte der Schlachten und Staats 
verträge. Das nationale Interesse ist zuweilen 
der Boden, ist aber niemals die Norm gei 
stigen Schaffens. Wenn das, was man mir 
antut, deutsch ist, und wenn diese Schmach 
geübt wird im Namen der Deutschheit, dann 
wird schließlich jeder anständige Mann (auch 
innerhalb Deutschlands) seine Ehre darin 
sehn, nicht Deutscher zu heißen. Die Normen 
des Rechtes kann man nicht aufbauen auf 
dem Flugsand der Geschichte. Wer sich auf 
Geschichte verläßt, ist immer der Besiegte. 
Bei Herodot steht eine hübsche Anekdote 
von dem lydischen Feldherrn Raphon, der 
nach einem verlorenen Kriege sich zum Trost 
hundert Papageien züchtete, die immerfort 
das eine Kredo riefen: „Raphon ist ein Gott.“ 
Euer Exzellenz halten sich zu diesem Zwecke
	        
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