Full text: Wie ich es sehe

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Wir können nicht denken: „Winkelmann ist ein Gott 
und Briesrose ist ein gesundes Essen . Wir müssen 
empfinden: „Winkelmann, Winkelmann, Winkelmann, 
Winkelmann — — •—.“ 
Und dann dürfen Wir denken im „realen Leben“: 
„Lege deine Hand leise auf mein Knie — — —. Ich 
werde nicht zucken — — denn du bist der Mann, der 
Grosse, der Zwingende —• — und ich bin das Weib.“ 
Ah — — Winkelmann! Fernstehender! Wie nah bist 
Du!“ 
Der grosse Musiker, Philosoph und Denker stützte 
die Elbogen auf den Tisch und sah dem jungen Weibe 
in’s Gesicht. 
Sie fühlte seinen Blick — —. 
Da kam die Briesrose im holländischen Safte . 
Er nahm den grossen Löffel und übergoss die 
weissen Stückchen auf ihrem Teller mit der gelben 
duftenden Creme. 
„Gut?!“, fragte Er, wie eine Mutter ihr Baby. 
Er hätte sie gern auf seinen Schoss genommen 
und ihr mit einem Löffelchen die kleinen saftumhüllten 
Briesstücke in’s Mäulchen gesteckt — — •—. 
„Danke“, sagte sie. 
„Das Weib“, dachte Er, „das Weib — — —! 
Musik und Heldenthum — —. Wir bleiben doch Wir. 
Aber so einem jungen Geschöpfe zuzuschauen essen 
und sie unter seiner Obhut zu wissen — —- — da ver 
liert man sich! Es ist wie ein innerer Rausch. Alle 
Gedanken sind weg. Da wird man ein kindlicher 
naiver Held und möchte sie auf starken Armen durch 
die Welt tragen — — —. Bettler sind Wir — — —! “ 
Sie aber wusste Nichts von alledem.
	        
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