Full text: Wie ich es sehe

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mit einer breiten offenen Halskrause aus weitem 
schimmerndem Tüll. 
Hinter ihr, an der Wand, standen auf einem 
breiten hellbraunen matten Brett aus edlem Holze 
sechs dicke bauchige Glaskrüge mit eingeschmolzenen 
dunkelrothen und hellgrauen Flecken und incrustirten 
goldenen Blättern und Blüthen. 
Die junge Frau sass wie unter einem Dache, wie 
in einer Verandah. 
Auf einem niedrigen Fauteuil aus grasgrünem 
Plüsche sass eine junge Dame in einem gestreiften 
Sammtkleide in der Farbe von Kastanienpürde. 
Sie hatte braune wellige Haare und einen Teint 
wie einmal angerauchter Meerschaum. 
„Ich habe gewusst, dass Sie es sind!“, sagte die 
Hausfrau. 
„O, ich auch — —!“, sagte das junge Mädchen. 
Er ging ruhig zum Samovar und betrachtete die 
„Ginger-breads“, welche auf der silbernen Tasse an 
einander gereiht waren wie die Schmetterlingsschuppen 
unter dem Mikroskope — — dachziegelartig. 
In einem weiten japanischen Strohkorbe lagen Marons 
glapds, feucht glänzend, in kleinen Badewannen aus 
weissem geripptem Papier. 
Die junge Hausfrau erhob sich und bereitete eine 
Tasse hellgoldenen Thee. 
Der junge Mann betrachtete ihre wunderschönen 
Hände, welche die zartesten Bewegungen ausführten. 
Sie gab Zucker und Rum in den Thee. Sie kannte 
wahrscheinlich seinen Geschmack. 
Dann setzte sie sich wieder in die Verandah mit 
den graurothgoldenen Glaskrügen.
	        
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