Full text: Wie ich es sehe

PUTAIN. 
Das kleine Zimmer duftet wie Berg-Wiese. Im 
hellbraunen Lavoir liegen dicke Büschel Daphne Cne- 
orum, rosige Sternblüthen. 
„Daphne Cneorum — — —sagt Er beim Ein 
treten , spürt alle Seidelbast-Arten mit ihren feinen 
Düften und Farben, denkt an die Berglehnen im Sonnen 
scheine. 
„Lass’ meine Blumen — — —sagt sie, „was 
hast du davon, wie sie heissen — — —?!“ 
Sie entkleidet sich, kriecht in’s Bett. 
„Du, was hat der Max gemeint?! Kommt Ihr 
wirklich nicht mehr zu mir?!“ 
„Nein — — —“, sagt Er, „es kostet Geld und 
man spricht darüber. Sind wir Hurenkerls ?! Nun 
also l‘ l 
Stille. 
„Da kann man Nichts machen — — —sagt 
sie sanft. 
Er spürt den Duft von reinem Frauen-Athem und 
von Berg-Alm. 
Sie liegt unbeweglich. 
Dann sagt sie: „Es thut mir sehr leid — — —. 
Ich war stolz auf Euch, stolz — — —-. Ich habe 
immer gesagt: „meine Freunde — —!“ Vielleicht 
habe ich mich ungeschickt benommen. Ich hätte 
schwindeln sollen, Theater machen, eine Comödie —.“
	        
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