BESÄ FLOR.
Sie war eine bleiche Dame von vierzig Jahren. Sie
hatte eine Welt verloren. Sie besass noch eine Welt,
monsieur Fripp und monsieur Frapp, ein Aquarium
und zwei goldgrüne Inseparables, mit einem Wort die
Menagerie. Fripp sagte immer: „Gute Frau — —
aber nur mit den Augen. Dann lächelte sie so, gleich
war es wieder weg, husch — — —. Frapp, der Staar,
sagte: „Arme Stefanie, Steif, Steif, Steif — — —.“
Das Aquarium enthielt Goldfische, einen kleinen
Springbrunnen, schöne grüne Wasserpflanzen und glän
zende weisse Kieselsteine. Das hatte ihr der Herr
Schwiegersohn geschenkt.
Der Schwiegersohn kam jeden Abend, küsste die
bleiche Dame. Das hiess:
„Du weisst schon, wen ich da mitküsse — •—-!?' 1
So küsste er sie.
Sie sagte oft zu dem Neffen, der bei ihr wohnte
und wie ein Sohn aufgehoben war und kein sehr glück
licher Mensch war: „Du mit deinen Ideen, du bist ja
wie Jesus Christus — — —.“
. Aber die reine, die wahre Christin war sie, denn
sie hatte die Leidensstationen durchgemacht und hatte
ihr Ich verloren und lebte in denen, die nicht mehr
waren und lebte für die, die waren und für die un
schuldigen, intelligenten Thiere — — —. „Was kann