Full text: Wie ich es sehe

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Bei dem kleinen Gasthofe am See-Ufer, auf der 
Wiese mit den Birnbäumen war eine Schaukel. 
„Schaukeln Sie mich sagte das Fräulein. 
Wenn sie an ihn heranschwebte, hatte er die Em 
pfindung einer ungeheuren Nähe, manchmal berührte 
er ihr Kleid, einmal sogar — — —. 
„Warum haben Sie das Fräulein geschaukelt — •—?!“, 
fragte Frau v. E., „es ist kindisch, so etwas giebt es in 
den Bilderbüchern, ich habe es von Erwachsenen nie 
gesehen — — —.“ 
Er schwieg. 
„Er ist ein Gymnasiast — —“, dachte Frau E. 
Als er oben am Hügel mit dem jungen Mädchen 
auf dem kurzen warmen trockenen Grase lag, in der 
Abendsonne, berührte er leise ihre Hand. Der Wind 
wehte lau. Ein Vogel machte ,,hi hi hi hi hia 
Dann versank die Sonne. Der Wind wehte kalt. 
„Wie war es ?!“ fragte Frau E. den Herren. 
„Oh schön . Erst ist es warm und trocken, 
dann sinkt das Thermometer, die Abendsonne funkelt 
herüber, der See hat kupferrothe und flaschengrüne 
Streifen, plötzlich wird er bleigrau, das Thermometer 
sinkt und die Wiesen beginnen zu duften und feucht 
zu werden — — —.“ 
„Poet — — —“! sagte Frau E. 
Am nächsten Abende ruderte Frau E. allein in 
einem kleinen Boote — — —. 
Sie fuhr langsam das Ufer entlang . 
Da kam die dunkelgrüne dicke Linie der Kastanien 
bäume an den grauen cyclopischen Quai-Mauern, dann 
eine kleine hölzerne Villa, in der ein sterbender Dichter 
lag, dann eine grosse aus Stein mit schmiedeeisernen
	        
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