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Der Dichter von Opus 37 fühlte sich wie erlöst.
„Ein „Durch-Schauer,“ ein „Hinein-Starrender“, dachte
er, „dieser Herr O. — —• —
„Die Katze hängt an Nichts und ist elastisch 1 ',
sagte er; „der Dichter, der Künstler ist wie die Katze r
er hängt an Nichts und ist elastisch. Drei Genie’s,
der Dichter, die Katze, das Weib! Der Dichter wird
müde, hängt sich an Etwas. Das Weib wird müde,
hängt sich an Etwas. Die Katze bleibt elastisch. Zum
Schluss ein Passus aus „Brehm“ über die Katze. So
arbeite ich. 11
B. war nicht sehr zufrieden. „Mir fehlt das
„ethische Moment“ darin,“ sagte er.
Alle kannten diese Aper^ü und den Seelenschmerz,
des Philanthropen.
„Tauche deine Feder in das rauchende Blut ge
mordeter Sklaven — — •—“, deklamirte O. aus einem
„socialen Epos“ B’s.
Dann sagte er zu dem Dichter: „Schreibe doch
„die Katze als Erlöserin der Menschheit“! He, Wir
Feingestimmten haben unsere eigene Sprache. Das ist
das Werthvolle. Die Ethik aber ist die Sprache, der
Schrei der Gesammtheit. Sind Wir die Gesammtheit?!
Gott sei Dank, nein.“
Alle stimmten bei, das waren sie nicht.
„Überhaupt liebe ich Katzen nicht“, sagte B. und
war schon ganz gelb, „was siüd Katzen?! Ein Object
für die Kunst vielleicht?!“
„Diese Thiere sind nicht „ethisch“ — — —
sagte O., „keine Anhänglichkeit, keine Treue. Schreibe
„das Pferd“, „der Hund“ und die „Storchenmutter“!“
Alle lachten.