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Auf einer Bank, in der Herbstsonne, sitzt ein junges
Mädchen.
Es träumt : ,,Wird man heuer die Ballkleider rund
ausgeschnitten tragen ? 1 “
Die Georginen werden in allen Farben gezogen —
das sind die Harmonieen der Cultur.
Im herzoglichen Garten stehen sie in dicken
Büschen, roth und gelb gesprenkelt, weiss und lila, rosa
und rostroth, wie Bordeaux-Wein und Safran, wie Alpen
glühen und Zimmtfarbe — — —
Die Equipage fährt ein durch das schmiedeeiserne
Gitterthor mit den goldenen Rosetten. Der Diener
springt vom Bock. Der alte Herzog und der junge
Herzog steigen aus. Der Diener verbeugt sich tief.
Nur der fette Kutscher sitzt unbeweglich. Er
starrt auf die weisse sonnige Allee mit ihren Herbst
blättern — —
Die hellen Birken zittern. In den Lüften schreien
die Krähen ,,kraa — — kraa!“
Die Georginen stehen da in allen Farben, die
hellen glänzen wie Butter, die dunklen sind matt wie
Sammt.
Hochadel und Villenbesitzer ! Ihr sitzt noch in
den Gärten in der Herbstsonne und fahrt auf den
Landstrassen in den Equipagen — — — ! Ihr dürft
noch die goldenen Lichter der letzten Herbsttage trinken,
Ihr, die Georginen und die Krähen — — — krää !
HERBSTABEND.
Die Wellen des See’s pritschein leise an den Ufer
steinen — _ —.
Das wunderschöne Hôtel am See-Ufer schläft den