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Die Serenaden-Sängerin ging langsam über den
Platz und die dunkle Holzbrücke hinauf —.
Sie hatte ein Hemd aus scharlachrothem Sammt,
schwarze,Haare, teint ambré.
Der Bankdirektor und die Dame blieben stehen,
sahen ihr nach — — —.
Langsam stieg sie die Holzbrücke hinauf.
Der weite Platz war leer. Es duftete nach Prater-
Auen. Zwischen den Birken leuchteten die Bogenlampen.
Der Nachtwind wehte — — —.
Die Serenaden-Sängerin blieb oben stehen, ver
schwand auf der anderen Seite — — —. Dann hörte
man : „Santa Lucia — — —.“
Der Bankdirektor ging mit seiner Frau langsam
über den grossen Platz.
Später stiegen sie in eine schwarze Gondel, fuhren
durch die Canäle.
„Ca d’oro “, sagte der Gondeliere mittheilsam.
„Gracia“, sagte der Bankdirektor und gab eine
Krone.
Eine schwarze Gondel kam ihnen entgegenge
flossen.
Ein junges Mädchen sass darin, allein. Sie hatte
ein Hemd aus scharlachrothem Sammt, schwarze Haare,
teint ambré. Sie stützte die Elbogen auf die Kniee,
das Kinn in die feinen Oliven-Hände.
„La regina di Venetia —- — •—sagte die Bank-
direktors-Gattin, blickte der einsamen Gondel nach.
„Schwärmerin — — —“, sagte der Gatte milde.
Sie: „Gefällt sie Dir nicht?! Oh gewiss — — —.
Wie aus einer anderen Welt ist sie — .“
Der Gatte sagte : „Nimm’ meinen Überrock über