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Landwirtschaften bedrängen und in ihrer Existenz ge
fährden. Die größten Staaten der Welt: Rußland»
Indien, China stehen noch aus. Der kapitalistische Jn-
dustrialismus wird seine Kinder fressen, der Krieg
aller gegen alle ist nicht zu vermeiden.
Kann diese Entwicklung verhindert werden?
Gewiß, wenn man den gesunden Kern und
Gedanken der Weltwirtschaft herausschält.
Weltwirtschaft muß sein und Befriedung der Welt ist
ein ideales und wirtschaftliches Ziel. Der Weltmarkt
ist ein Korrektiv für gerechte Preisbildung. Welt
wirtschaft und Weltfriedens-Politik bringen die Völ
ker einander näher und verwirklichen humanitäre und
christliche Ideale. Durch ein fesselloses internatio
nales Manchestertum, stimuliert von einer rücksichts
losen Händlerpolitik, ist dieses Ideal nicht zu erreichen.
Die Völker,^ als naturgewollte Partikular-
Existenzen, müssen nicht nur ihre politisch-nationale
Unabhängigkeit wahren, sondern auch ihre wirt
schaftliche Autlarkie. Jedes Volk muß das,
was es in der Hauptsache braucht, selbst erzeugen; vor
nehmlich gilt das von der Landwirtschaft; ein Volk,
das sich landwirtschaftlich selbst ernährt, kann nicht zer
krümelt werden. Eine vollwertige Landwirtschaft ist
der beste Regulator für die nationale Wirtschafts
politik überhaupt, sie gleicht aus und verteilt die
motorischen Kräfte an die richtigen Stellen; sie hin
dert die ungesunde Eroßstadtentwick-
l u n g, indem sie die natürliche Quelle der Volkskraft
intakt erhält und den Zustrom nach den großstädti
schen Zentren regelt und abdämmt. Es handelt sich
nicht um „reaktionäre" Pläne, nicht um Absperrung
und chinesische Mauern, nicht um den geschlossenen
Handelsstaat Fichtes. Soll die Befriedung der Welt
aus dem Reich der Erörterung in das der Wirklichkeit
treten, so müssen die großen internationalen Wirt
schafts-Zusammenstöße vermieden werden; soll der