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Weltmarkt eine Stätte friedlich-ausgleichenden Wett
bewerbs werden, so dürfen die an ihm Beteiligten
nicht wie hungrige Wölfe aufeinanderstürzen; es mutz
dafür gesorgt werden, datz jeder „Hunger" im eigenen
Land mit den eigenen Mitteln — soweit Natur und
Milieu es zulasten — befriedigt wird. W e l t w i r t«
schaft i st die föderal; st isch gedachte
Weltproduktion, in die sich die einzelnen
Staaten-Elieder als selbständige Ge
bilde teilen.
Die Landwirtschaft mutz in verstärkten Matzen
eine bäuerliche werden; der Erohgrundbesitz soll in
Bauernwirtschaften aufgelöst werden, eine schwere und
mühevolle, aber durchaus ausführbare Matzregel. Das
Bauerntum ist die eingeborene Vorhut
eines erdhaften Individualismus, aus
dem immer wieder neue Kräfte zum Aufbau und Er
neuerung der Gesellschaft fließen. Das kann jeder
Sozialist und Demokrat anerkennen.
Die industrialistische Entwicklung
innerhalb der einzelnen Staaten kann nicht zurück
geschraubt werden; sie ist aber durchaus keine logische,
sondern eine alogische Erscheinung, entstanden aus dem
Verzicht des Menschen auf souveräne Beherrschung des
Stoffs. Fortwirkende und fortgesetzte Ausschreitungen
des Industrialismus können — abgesehen von einer
wirksamen Gesetzgebung gegen Trustbildung — am
besten hintangehalten werden, wenn man noch die vor
handenen natürlichen Komponenten der individua
listischen Wirtschaft: Handwerk, Gewerbe, Klein- und
Mittelbetrieb, Kaufmannschaft durch eine einschlägige
Gesetzgebung schützt, um ein ehrlich-freies Spiel der
Kräfte und des Wettbewerbs zu ermöglichen.
Die Industrie-Arbeiterfrage — auch jetzt noch die ,
brennendste unter den sozialen Fragen — soll gelöst
werden, indem man dem Arbeiter die volle Würde
eines in Selbständigkeit und mit Eigentum versehenen