Full text: Der Weg des Zentrums

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bringen ist. Auf eine solche These und Lösung werden 
wohl die wenigsten vorbereitet gewesen sein; es liegt zu 
viel Schlagwortmäßiges darin. In den folgenden Ab 
schnitten wird auf den Sinn dessen, was Teipel meint, 
näher eingegangen werden: auf die Frage der 
Weltwirtschaft; von ihr aus formuliert Teipel 
seine These. Sie hat aber auch eine formal-politische 
Seite, und auf sie soll mit ein paar Worten eingegan 
gen werden. Europäisch? Nun, ich glaube, daß es 
keinen Zentrumsmann gibt und überhaupt keinen ver 
nünftigen Politiker, der nicht europäisch denkt. Ich 
für meine Person gehe noch weiter und sage: wir 
denken ökumenisch, nicht nur in Weltteilen, sondern 
weltumfassend. Die Frage ist nur, mit welchen 
Mitteln das Ziel zu erreichen ist. Teipel spricht sich 
darüber nicht eingehend aus. Er meint: europäisch, 
das ist weltwirtschaftliche Weitherzigkeit und national- 
konservativ ist nationalistische Engherzigkeit. Man 
könnte diese Formulierung zugeben, wenn sich darunter 
nicht der Begriff wirtschaftlicher Inter- 
nationalität verbergen würde, die unbedingt ab 
zulehnen ist, weil sie das Gegenteil von dem herbei 
führen würde, was die „Europäer" erwarten, nämlich 
den wüsten Kampf Aller gegen Alle, die Mobilisation 
der Nationen und Kontinente gegeneinander. 
In der idealen Ausdeutung sind wir, wie gesagt, 
Oekumeniker. Wir wollen, daß die Völker einander nahe 
kommen, sich verständigen, sich ergänzen, brüderlicher 
werden, daß wir auf dem Weg des Weltfriedens in den 
Reichgottesfrieden hineinwachsen, daß man Differenzen 
nicht mehr durch sinnlose Kriege zu begleichen versucht. 
Die bewohnte Erde soll zum Dominium des kultivierten 
Menschen werden. (Vorläufig errichten unmittelbar 
aufeinander angewiesene Länder noch ungeheuere Ver 
kehrshindernisse, die das Reisen erschweren und die An 
gleichung verhindern.) Als Resultat eines christlichen 
und allgemein menschlichen Idealismus ist das Euro-
	        
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