Full text: Der Weg des Zentrums

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päertum eine Selbstverständlichkeit, ein Ziel, das jeder 
gerechte und weitschauende Politiker anerkennt und 
erstrebt. Aber die Mittel, es zu erreichen, sind nicht 
in der Rüstkammer des wirtschaftlichen Internationa 
lismus. 
Das Zweiparteiensystem ist unmöglich, in Deutsch 
land ganz bestimmt, aber auch in der übrigen parla 
mentarisch regierten Welt. Es hat keinen Wert, über 
dem Streben nach praktisch Unerreichbarem 
die wirklich positive Arbeit zu vernachlässigen. 
Diese positive Arbeit liegt vor; sie schreit nach gewissen 
haften Vertretern; sie verlangt vor allem eine st ar ke 
Partei der Mitte. Kräftigung der Zentrums 
partei heißt die Parole der nächsten Zukunft. Wir 
haben die starke Rechte und die starke Linke, beide ge 
wachsen auf dem Boden realpolitischer Tatsachen und 
im automatischen Zwange wirtschaftlicher und politi 
scher Machtentfaltung. Beide Parteien — mit ihren 
Appendices — sind für die nächsten Jahrzehnte unaus 
schaltbar, wenn Deutschland vor der bolschewistischen 
Revolution bewahrt bleibt, was wir alle hoffen. Im 
merhin muß mit der Möglichkeit einer solchen gerechnet 
werden, wenn man den industrialistischen Kapitalismus 
sich weiter hemmungslos entfalten läßt, ihn nicht ein 
dämmt, oder ihn nicht zum „parlamentarischen" Indu 
strialismus umbildet, auf nationaler Grundlage natür 
lich. 
Wie dem auch sei: die mittelbare und unmittelbare 
Zukunft verlangt eine starke Partei der 
Mitte, stärker als sie jetzt ist, damit sie wirklich ein 
Faktor der politisch-parlamentarischen Ausbalancierung 
werden kann. Das „katholische Zentrum" ist der Kern 
dieser Partei der Mitte. Wir sind wahrlich noch nicht 
so weit, als ob die Katholiken im Sinne Teipels sich 
in den übrigen Parteien verflüchtigen könnten. Ich 
fürchte, mein lieber Kollege und Mitstreiter Teipel 
schätzt die anti- und widerchristlichen und widerkirch-
	        
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