Full text: Der Weg des Zentrums

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Überproduktion steht, wird sich ins Jndustrialistische 
übersetzt, in allen Ländern zeigen. Dann steht die 
kultivierte Welt voll von Fabriken, die nur teilweise 
beschäftigt werden können. 
Was wir heute unter Weltwirtschaftskrise ver 
stehen, ist die Tatsache, daß überall der Absatz stockt. 
Man hat zur Erklärung auf sozialistischer Seite das 
Schlagwort gefunden: es handelt sich nicht um Uebel- 
produktion, sondern um Unterkonsumtion. Daran ist 
schon etwas Richtiges, weil der Weltkrieg mit seiner 
Minderung und Zerstörung aller Werte den ganzen 
Status der Lebenshaltung herabgesetzt hat. Aber die 
Behauptung trifft nicht den Kern der Sache. Die 
Unterkonsumtion wird überwunden pari pa88u mit 
der zunehmenden Reaktivierung der internationalen 
Wirtschaftsmaschine, die durch den Weltkrieg gestört 
wurde. 
Der Absatz stockt, weil die kapitalistische Produk 
tion planlos arbeitet, weil sie sich nicht nach dem Be 
dürfnis richtet, weil sie ja in vielen Sparten gar nicht 
gegründet wurde, um Bedürfnisse zu befriedigen, son 
dern günstigstenfalls um Bedürfnisse zu erzeugen, in 
der Hauptsache aber, um einen Konkurrenten aus dem 
Felde zu schlagen. 
Run ist es klar, daß es unmöglich ist, die inter 
nationale Produktion in eine Plan-Wirtschaft zu ver 
wandeln. Es ist aber ebenso klar, daß die Planlosig 
keit zu katastrophalen Störungen führen wird. Man 
müßte also schon den Versuch machen, das ganze Ge 
biet der kultivierten Menschheit zu einem Einheits 
gebiet des Wirtschaftlichen zu gestalten, innerhalb 
dessen ebensogut ein Austausch von Menschen wie von 
Waren stattfinden kann. Der Sozialismus hat ja auch 
tatsächlich in seinen anfänglichen utopischen Formen 
solche Ideen propagiert, und als idealistischer Unter 
grund leben sie auch heute noch in ihm fort. Und vom 
idealen und sittlichen Standpunkt läßt sich auch gar
	        
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