Full text: Der Weg des Zentrums

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liche Dominante geben. Der Großgrundbesitz — daß er 
mit der Großbourgeoisie kooperiert hat, ist ein 
Akzidens der allgemeinen großkapitalistischen Ent 
wicklung — ist der geborene Widersacher des sozialen 
und demokratischen Volksstaates. Er beansprucht die 
Führerschaft und nützt sie im Klasseninteresse aus. 
Daß Sozialdemokratie und Demokratie diese Zu 
sammenhänge nicht erkennen, macht die Lage schwierig 
und den sozialen Fortschritt fast unmöglich. Es muß 
die Aufgabe der Zentrumspartei sein, gerade auf 
diesem Gebiete, den agrarisch-bäuerlichen, den natür 
lichen Faden einer gesunden sozialen Entwicklung 
weiterzuspinnen, und bei schärfster Zurückweisung des 
marxistischen Sozialismus die christlich-demokratische 
Sozialreform ihrem Ziel entgegenzuführen. Das Zen 
trum darf sich nie davon abbringen lassen, dem Bauer 
den mäßigen Zollschutz — wenn er nötig ist — zu 
gewähren. 
Daß ein richtig dosierter Zollschutz allein es ver 
mag, die Grundlage des landwirtschaftlichen Be 
triebs, den Getreidebau, im Wettbewerb mit der 
ausländischen Produktion zu schützen — darüber sind 
Praktiker und Kenner einig. Es ist übelste Katheder 
weisheit, mit den Sophismen einer mathematischen 
Wirtschaftstechnik die „Nutzlosigkeit" des Schutzzolls zu 
bestreiten. Das braucht im näheren nicht ausgeführt 
zu werden. Auf 20 Professoren, die gegen den Schutz 
zoll sind, fallen 20, die für ihn eintreten. 
Wer den hier kurz entwickelten Gründen mit dem 
Gefühl der Liebe zum deutschen Volk, zum deutschen 
Arbeiter und Bauern gefolgt ist und die von mir ge 
forderte These von Sozialismus und Individualismus 
als ein naturnotwendiges Postulat zukünftiger 
sozialer Entwicklung erkannt hat, um die neue 
Struktur der Gesellschaft zu ermöglichen und zu kon 
solidieren, wird auch den agrarischen Schutzzoll als 
Element einer vernünftigen Sozialpolitik anerkennen.
	        
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