. Spezieller Teil. 
Gegen Manie unterscheidet das läppisch-kindische 
Wesen, gegen Neurasthenie bzw. Hypochondrie die zu- 
nehmende Zerfahrenheit und Gemütsstumpfheit, das Schwinden 
von Urteilsfähigkeit und Initiative. Auch fehlen meist 
eigentliche erschöpfende Momente, 
3. Dementia paranoides. 
Nicht allgemein als von der Paranoia chronica ab- 
getrenntes Krankheitsbild anerkannt. (Vgl. S. 134.) 
Anamnese wie bei Paranoia chronica. Nur vielfach raschere 
Entwicklung. Ausgang in geistige Schwäche (mit Zerfall der 
Persönlichkeit). 
Somatisch: Nichts Besonderes. 
Psychisch findet sich ungemein reichliche Wahnbildung 
mit zahlreichen Sinnestäuschungen. Dieselbe nimmt bald ganz 
abenteuerliche und unsinnige Formen an; Verfolgungswahn und 
Grössenwahn (vgl. S. 103 u. 106). Vielfach Erinnerungsfälschungen 
und Erregungszustände. Rascher geistiger Verfall: Verworrene 
Aeusserungen, auffallende Urteilsschwäche. Neologismen (s. 5. 82). 
Alkoholpsychosen. 
Chronischer Alkoholismus. 
Unwiderstehlicher Hang zum Trinken. 
Anamnese: Heredität, besonders gleichartige. Minder- 
wertige Veranlagung, schwächende Krankheiten, Trauma, 
Strapazen, Gemütserregungen, Verführung. Oft wird ab- 
norm wenig vertragen: Intoleranz. 
Status som.: Rotes, gedunsenes_ Gesicht mit in- 
Jizierten Bindehäuten. Tremor von Zunge und Händen. 
Quinquaud. (Siehe S. 48.) Rachen gerötet. Rachenreflex 
gesteigert. 
Oft Vomitus matutinus, Appetitlosigkeit, Druckempfindlichkeit 
der Magengegend, Druckempfindlichkeit der grossen Nervenstämme 
an den Extremitäten, eventuell auch der Muskeln: Neuritis und 
Neuromyositis. Vielfach Albuminurie. Auch Leberschwellung und 
ikterische Verfärbung. Anfangs Ueberernährung, später Kachexie. 
Wichtig eventuelle Augenmuskellähmungen : durch kleine Blutungen 
in die Augenmuskelkerne (sogenannte Polioencephalitis haemor- 
rhagica); ferner epileptiforme Krampfanfälle. Romberg. 
Status psych.: Reizbarkeit_ mit Neigung zu Zorn- 
ausbrüchen. Verlust der höheren sittlichen Gefühle. Ab- 
nahme der intellektuellen Leistungslähigkeit: Gedächtnis- 
schwäche, Willensschwäche. > 
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