Status somaticus.
Die Berührung der Haut darf. nicht zu kurz erfolgen. Oft
werden: die, Antworten bei Uebung besser. . Man ‚untersuche
namentlich den Temperatursinn an den distalen Enden der Ex-
tremitäten. Bei Aufhebung der Empfindung an den Fingern
finden sich daselbst manchmal alte Brandblasen.
Dissoziation der Gefühlsempfindung besteht bei
Syringomyelie (Höhlenbildung in der grauen Substanz des
Rückenmarks), indem nur das Tastgefühl erhalten bleibt,
Schmerz und Temperatursinn aber ausgefallen sind.
d) Ortssinn ist das Vermögen, Berührungen der Haut
mit Pinsel, Nadel usw. zu lokalisieren und ferner, mehrere
benachbarte Reize getrennt zu empfinden.
Man. lasse sich‘ die Stelle jeder Berührung mit dem Finger
zeigen. Man. setze zwei Nadelspitzen in wechselndem Abstande
gleichzeitig nebeneinander auf und frage, wieviel Spitzen gefühlt
werden .(hier spricht man auch‘ von Raumsinn). Beide Fähig-
keiten. sind. an verschiedenen Körperstellen sehr ungleich ent-
wickelt. Statt zwei Nadeln benutzt man praktischer einen Zirkel
mit Gradeinteilung.
2, Tiefen-Sensibilität.
Bei der Tiefen-Sensibilität unterscheidet man Lage-
gefühl, Vibrationsgefühl, Kraftsinn oder Drucksinn, stereo-
gnostischen Sinn.
a) Lagegefühl bedeutet die Empfindung für die augen-
blickliche Lage aller Körperteile. Diese ist gestört, wenn
der Patient. bei geschlossenen Augen nicht anzugeben ver-
mag, welche passiven Bewegungen und Stellungsänderungen
man- an: seinen Fingern, seiner Hand. seinem Fuss usw.
vornimmt.
; Ist nur eine Körperseite betroffen, ahmt der Patient zweck-
Mmässig mit dem entsprechenden Gliede ‘der gesunden Seite die
passiven Stellungsänderungen direkt nach. Der Untersucher um-
fasse däs zu bewegende Glied jedesmal mit mehreren Fingern und
übe von allen Seiten einen möglichst gleichmässigen Druck aus.
b) Vibrationsgefühl: Wird eine schwingende Stimmgabel
auf einen dicht unter der Haut liegenden Knochen aufgesetzt, so
ruft sie normalerweise ein summendes Gefühl. in Periost und
Kapselbändern hervor (Pallästhesie).- Die Störungen ‘dieses Ge-
fühls haben noch geringe klinische Bedeutung.
c) Kraftsinn ist die Fähigkeit, die Schwere verschiedener
Körper abzuschätzen, mit denen ein Glied belastet wird. Man
prüft ihn mit Kugeln von gleicher Grösse und verschieden hohem
Gewicht (Kinästhesiometer). Von geringer Bedeutung als eigent-
liche Gefühlsstörung, dagegen häufig falsche Antworten. bei
Schwachsinnszuständen.
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