Full text: Akten vom 3. Januar 1730 bis Ende December 1735 (5,1)

Berichte Blumenthals über die Litthauischen Pächte. 788 
aus welchen ich mit Geduld und Gelassenheit alles annehme, was 
von beiden über mich verhänget, und nur dieses zu meinem einzigen 
Augenmerk habe, E. K. M. als meinen .. Souverain bis in den 
Tod getreu zu sein. 
Blumenthal erhielt darauf durch Cabinetsordre, Berlin, 31. August 
1735 folgenden Bescheid (Ausf) 
Was Ihr sousten von der dort eingerissenen bösen Gewohn— 
heit derer Beamten, nämlich statt baaren Geldes ihre Pächte mit 
lauter Papieren zu bezahlen, sehr wohl eingesehen und berichtet, 
ist die helle Wahrheit, und approbire Ich dahero sehr, daß Ihr 
denen Beamten bekannt gemachet, wie sie hinfüro von Bezahlung 
ihrer Pächte nichts als die baare Bezahlung frei machen und keine 
Abzüge weiter angenommen werden sollten. Worüber Ihr denn 
auch zu halten habet. Damit hiernächst auch dem so schädlichen 
Uebel, das dortige Deputations-Collegium mit unwahren und falschen 
Berichten zu hintergehen, nachdrücklich gesteuret werde, so befehle 
Ich, daß Ihr ein öffentliches Edict entwerfen und denen Beamten, 
auch sonsten jedermänniglich zur Nachricht publiciren lassen sollet, 
daß, wenn ein Rath, Beamter, Schöppe oder wie er Namen habe, 
hinfüro einen falschen Bericht machete, so sich bei der Untersuchung 
nicht wahr findet, derselbe in einem öffentlichen Kreise von dem 
Büttel zwei Ohrfeigen bekommen, zum Schelm gemachet und Zeit 
seines Lebens in die Karre gehen soll. Wenn Ihr sonsten noch 
der Meinung seid, daß denen Pächtern von der Kuhpacht etwas 
zu rabattiren sei, sowie solches bei Verpachtung der Schafe bereits 
geschehen, so kann Euch darauf nicht verhalten, daß ja alsdenn 
von der Kuhpacht gar nichts übrig bliebe, und halte Ich davor, 
daß von solcher eher mehr wie weniger gegeben werden könne, da 
die Pächter ja alles loswerden können und es ihnen an prompten 
Debit nicht fehlet. Uebrigens habet Ihr alles dasjenige, so Euch 
auf Eure Bereisungsberichte zur Resolntion ertheilet, nunmehro in 
das Werk zu richten, und habe Ich das gnädige Vertrauen zu 
Euch, Ihr werdet Euch ferner alle Mühe anthun, um durch 
Eure Application und Fleiß alles in gehörig guter Ordnung zu 
bringen, wie Ich dann deshalb von Zeit zu Zeit Eure weitere 
Berichte erwarte.
	        
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