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Klevische Landzölle. Fiskalismus.
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Durch die neue Verfassung des Zollwesens wurden die Erträge
daraus erheblich gesteigert, aber ihr stark fiskalischer Zug fand auch
im Inneren der Behörden Gegner. Der aus der Kurmark dahin—
geschickte Wolmstadt wurde angefeindet, nachdem er als Zolldirektor
in Kleve angestellt und auch Mitglied der dortigen Kammer ge—
worden war. Namentlich der Vizedirektor Rappard wirkte ihm
entgegen,) da er das einseitig fiskalische Verfahren für schädlich
ansah und mehr Handelspolitik befürwortete. Er machte wiederholt
Vorschläge, wie man durch Entgegenkommen Verkehr und Handel
steigern könne, ausgehend von der Meinung, für das kleine Land
sei die einzige Möglichkeit zu Wohlstand zu kommen, wenn seine
günstige Handelslage besser ausgenutzt werde.
Eine Erleichterung ist nicht eingetreten; es ist aber nicht er—
sichtlich, wie sich die niederrheinischen Schiffer geholfen haben. Am
Mittelrhein haben die Mainzer und Kölner Schiffer 1727 einige
Monate gestreikt, als die Kanfleute und Faktoren mit der Fracht
aicht höher gehen wollten, obwohl diese kaum noch für /, der Zoll⸗
zahlung ausreichte. Die Kaufleute mußten ihnen widerwillig ein
Interimsfrachtreglement zugestehen, bis ein Generalzollkongreß zu
Wiederherstellung des Handels zustande käme, und darauf eine neue
Rolle und ein beständiger Frachtvergleich vereinbart werde.?)
Im Frühjahr 1723 wurde man in Berlin in lebhafte Be—
sorgnis für die Rheinschiffahrt versetzt durch den Plan einer Wasser—
oerbindung zwischen Münster und Zwolle. Die ungeheuerliche Be—
lastung der Rheinschiffahrt hatte um die Mitte des 17. Jahrh. dazu
geführt, daß von Zwolle aus eine wohlorganisierte Landfrachtverbin—
dung mit dem Reiche eingerichtet worden war, die dem Rhein vielen
Verkehr entzog. In Münster war man schon um 16865 auf den
Bedanken gekommen, eine Wasserverbindung mit Zwolle herzustellen
and dadurch die Stadt Münster zum Endpunkt der holländischen
q Mit Wolmstädt geriet Rappard wegen der Vermessung der Holzflöße
derart zusammen, daß er ihn in der Kammersitzung anfuhr: „Enthaltet Euch
meiner Gegenwart oder ich werde Euch Stockschläge geben! Ich halte Euch für
inen ꝛc. ssie!]; ich bleibe dabei, daß ich Euch zu befehlen habe, will es Euch
auch wohl schriftlich geben!“ Wolmstädt an Görne, Kleve, 20. Juli 1725. (Gen.
Dir. Minden-Ravensberg Tit. 78, 1, 1.)
2) Düsseldorf St.⸗A. Kurköln II Ba Nr. 141/,.