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Erster Teil. 
in seinem Reglement enthaltenen Anweisung eine Untersuchung 
anstellte, worin der Verfall des dortigen Handels bestehe, und wie 
dem abzuhelfen sei.) Nur war diese Behörde nicht zuständig für 
das, was hauptsächlich gefordert wurde, die Moderation der Zölle, 
denn das war Kammersache; sie wagte aber auch nicht zu. ent— 
scheiden, ob wirklich die hohen Zölle die Abnahme verschuldeten 
oder ob nicht im besonderen zum Verfall des Kornhandels viel 
beitrage, daß aus England, Moskau und Polen jetzt eine große 
Menge Getreides um gar wohlfeilen Preis nach Holland und Ham— 
burg geliefert werde, was während des Krieges nicht so hatte ge— 
schehen können.?) 
Inzwischen folgten die Schilderungen des herrschenden Elends 
in dem Handelswesen der Stadt so schnell und dringend, daß man 
den Eindruck eines wahren Notstandes hat. Es mag sein, daß der 
schroffe Gegensatz gegen die fetten Jahre 1709,10 ihn besonders 
fühlbar machten. Es wird aber auch durch eine ganze Reihe von 
Einzelangaben bezeugt, daß schon seit etwa 1701 die Handlung 
und Kommissionen den Magdeburger Kaufleuten aus den Händen 
glitten und andere Wege einschlugen, daß seitdem fast kein neuet 
Kaufmann mehr aufkommen konnte, dagegen viele bankerott machten. 
Einer war allerdings so ehrlich, als Grund dieser Erscheinung 
neben der schlechten Nahrung auch die üble Konduite der Kaufleute 
selbst anzugeben. Der Handel konnte wegen der hohen Zölle nur 
mit geringem oder gar keinem Nutzen, der Herings- und Fischhandel 
gar nur mit Schaden geführt werden,) da eine Tonne Hering 
oder ein Schiffpfund Fischwerk von Bremen bis Braunschweig für 
18, von Hamburg bis Magdeburg aber nur für 24 oder 30 Gr. 
gelangen konnte. Die Handlung cessiere so stark, gab die Bürger⸗ 
H Kommissariat an Magistrat 1. März 1716. Vgl. A. B. Behörden- 
organisation J. S. 492. Bericht des Kommissariats an König erst 26. Oktobet 
1716, nachdem ihm durch Reskript vom 27. September sofortige Konferenz mit 
Magistrat und Kaufmannschaft auf deren Bitte vom 7. September über Ver— 
besserung des Kommerziums aufgetragen war. (Gen.Dir. Magdeburg 181,1 
und Magdeburg Stadt-A. C. 69IV.) 
) Bericht des Kommissariats, 18. Februar 1716. 
8) Vorstellungen des Magistrats und des bürgerlichen Ausschusses wegen 
Verfalls des commercii und miserabeln Zustandes der alten Stadt Maadeburg 
21. November 1715.