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Erster Teil.
don England blieb dabei, daß die Pächter Übergriffe begingen, um
auf ihre Kosten zu kommen, wozu die Schiffer oft nur aus Furcht
schwiegen, daß die Verpachtung den Handel verderbe, wie es am
Rhein zu sehen sei, und daß man sie deshalb, wie früher, nicht
anwenden solle. Auf sein Verlangen, diese Pacht aufzuheben und
die schon durch öffentlichen Anschlag ausgebotenen Verpachtungen
an die Meistbietenden unvollzogen zu lassen, erwiderte Friedrich
Wilhelm, er habe das unbedingte Recht zu verpachten, besonders
da die Rezesse von 1672 und 1686 nicht ratifiziert seien, und er
verde sorgen, daß keine Beschwerde vorkomme.)
Auch Beschwerden wegen verweigerter Zollfreiheit wurden
jetzt und im folgenden Jahre vorgebracht, vor allem aber wurden,
als Preußen hartnäckig blieb und gar nicht mehr antwortete, auch
die alten Vorwürfe wegen der unberechtigten Lizenten und der seit
1708 vorgenommenen Erhöhung des Zolls zu Wittenberge wieder
aufgenommen und deren Abstellung gefordert. Als alles vergebens
war, wurde dem Geheimen Rat zu Hannover befohlen:?) weil wegen
der eigenmächtigen Zollerhöhungen auf die vielfältige Remon—
strationen und Ansuchungen bisher nicht einst eine Antwort, vieb
weniger gewierige Resolution erfolgt, nunmehr wirkliche Repressalien
bezüglich der preußischen Untertanen zu verfügen. Man wartete
noch ab, ob eine schon ergangene Vorstellung der Geheimen Räte
beantwortet werde, und als dies nicht geschah, wurden die Zolb
bedienten zu Hitzacker angewiesen, von den mit Holz oder Korn
auf der Elbe handelnden preußischen Untertanen ebensoviel an Zoll
zu fordern, als zu Lenzen an Lizent und zu Wittenberge an er—⸗
höhtem Zoll erlegt werden mußte.s) Das erstere wurde wie in
Lenzen in Speziesgeld oder mit 360/0 Agio, das letztere in Kurant
erhoben. Im Juli 1726 begann die Erhebung des Repressalien⸗
zolls, bis Januar 1727 hatten fünf Magdeburger Schiffer 641 Tlr.
kur. dafür entrichtet.
Die Maßnahme hatte zunächst den Erfolg, daß man in Berli
endlich zur Feder griff. Unterm 16. Juli erging das lange erwartete
i) Schriftwechsel: St. James 1./12. Dezember 1721, Kensington 8.10
Juni 1722, Antworten 17. Januar und 4. Juli 1722 (R. 19 n. 103 4).
9) 19. Februar 1726. Extractus Actorum über den Hitzackerschen Re—
oressalienzoll (Hannover St.⸗A. Des. 9, Preußen 144).
8) Reskripte vom 26. April und 28. Mai 1726. (R. 19 n. 616.)