Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

Soest, Lippstadt, Ravensberg. 219 
t 
e8 
se 
ig 
e8 
I⸗ 
f⸗ 
ne 
git 
jer 
en 
aꝑ⸗ 
führung der Akzise in Lippstadt bis auf weiteres ausgesetzt und 
znuch die Untersuchung des rathäuslichen Wesens eingestellt,) weil 
der Graf noch immer nicht einwilligen wollte, die Einführung wider 
seinen Willen aber Schwierigkeiten und Verdruß, sonderlich beim 
kaiserlichen Hofe, machen würde, weil ferner ein Mehrertrag zweifel— 
haft war, und selbst wenn ein Überschuß eintrat, dieser nach einem 
vom König gegebenen Versprechen zur Hälfte dem Grafen über— 
lassen werden mußte. Immerhin kam man noch wiederholt darauf 
zurück, weil das rathäusliche und Stadtwesen in immer größere 
Verwirrung geriet, und somit zum Nutzen der Stadt und der beiden 
Stadtherren eine Remedierung unumgänglich nötig erschien;) aber 
noch 1740 wurde beschlossen, bis zur Volljährigkeit des jungen 
Grafen zu Lippe damit zu warten.?) 
chi 
ag 
9) 
er 
an 
get 
rat 
e⸗ 
Jie 
lich 
I 
zrde 
rin⸗ 
und 
urde, 
wo 
tische 
Ma⸗ 
Nachdem das Akzisewesen in Kleve und Mark fertiggestellt, 
reiste der dafür (1717) zum Geheimrat beförderte Durham nach 
Ravensberg, und begann am 8. Oktober 1718 mit dem gleichfalls 
dazu beauftragten Geh. Kriegsrat v. Meinders in Bielefeld zu 
beraten. In Ravensberg und Minden war das Städte- und 
Handelswesen von ganz anderer Beschaffenheit wie in Kleve und 
Mark. Hier, zumal in Kleve, war eine Überzahl von Städten (24 
und 21), weil in Zeiten aufblühender Wirtschaft die Herzöge einer 
Reihe von Dörfern und Flecken Stadtrechte verliehen hatten, um 
womöglich allen Handel und Wandel mit den Benachbarten ins 
dand zu ziehen und es zum General-Packhaus zu machen.“) Später 
ging der Handel zurück, Verfall setzte ein, mehrere der kleineren 
Städte sanken ganz auf dörflichen Zuschnitt zurück. Obwohl diese 
also nur noch den Namen von Städten führten, und obwohl sie 
keine Mauern und Tore hatten, wurde auch in diesen die Akzise 
eingeführt, in manchen, wie Isselburg, wurde die verfallene Stadt— 
mauer durch einen Pallisadenzaun ersetzt, wobei die Bürger helfen 
mußten. Gegen die Konkurrenz des platten Landes waren sie da— 
V Reskript vom 5. April 1721. (Ebenda Tit. 70, Nr. 2). 
) Restript an die klevische Kammer, 1. Mai 1731. (Ebenda.) 
) 22. März 1740, letztes Reskript in dieser Sache. (Ebenda.) 
) So nach Berichten Rappards (Gen.⸗Dir. Kl. 81, 2.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.