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Zweiter Teil.
Städte nicht gefordert werden solle, so lange es dort nicht geschehe.)
Es mußte aber nachher noch besonders betont werden, daß die in—
ländischen Käufer wegen der von den fremden Kaufleuten erhandelten
Waren die Konsumtionsakzise entrichten müßten.?)
Königsberger Korrespondenten und Kommissionäre versuchten
auch, ihren auswärtigen Prinzipalen die Konsumtionsakzise für die
nach Königsberg spedierten Waren anzurechnen; dies wurde mit
einer „irremissibeln- Strafe vom 30fachen bedroht, ebenso wenn
der Käufer die Akzise beim Handel auszudingen sich gelüsten lasse.)
c) Neuordnung in den westlichen Provinzen.
Im Frühjahr 1723 wurde von Berlin aus wiederholt erinnert,
daß die Akzise in Kleve-Mark nach dem Berliner Fuße reguliert
werden solle.“) Die klevische Kammer zeigte dazu gar keine Lust;
sie brachte endlich am 26. Juli 1724 den geforderten Bericht,
widerriet aber darin eine Egalisierung mit Berlin, weil dann die
weitaus den stärksten Ertrag bringende Getreideakzise herabgeseht
werden müsse, und der bisher ziemlich konsiderable Überschuß ganz
wegfallen werde.b)
In Berlin wurde demgemäß beschlossen, es bei der durch die
Lage des klevischen Landes gebotenen besonderen Akziseverfassung
i) Reskript an die Kammer vom 26. Januar 1732 (Gen.-Dir. Ostpreußen
Tit. 164, Nr. 16), an die Regierung 9. Februar 1732 (Ausf. Borcke, Podewils
Danzig St.⸗“A. Abt. 29, Nr. 179). Der Elbingsche Magistrat klagte aber nod
13. März 1732 darüber (Kgb. Et.Min. 29 0).
2) Reskript an die Kammer 6. Juli 1739 auf Anfrage vom 18. Juni
(Gen.⸗Akz. u. Zoll-⸗Dept. Ostpr. VI, Gen. 3).
8) Gedr. Patent, Berlin 27. September 1730, auch in Französisch und
Holländisch (Kgb. Stadt-A. Fach 6).
9) Reskripte vom 1. und 31. März, 5. April, 13. Mai, 13. November 1738
Gen.⸗Akz. u. Zoll⸗Dept. Westf. XII, 11).
6) Der Akziseertrag in Kleve-Mark war 1723 (a) und würde nach dem
Berliner Tarif sein (b) — in Rtlr. —:
a. b. Unterschied
Von Getreide. .. 102 73113 52 0142, -450 7161
Getränken. .. 16915125, 2098483 — —* gau
Schlachten. .. 93381, 17 2412 — 7708
In Kleve brachte vom Akzise-Ertrag für Dezember 1716 — 9869 —
— Getreide allein 58631/,, dagegen Kaufmannschaften nur 7981,, Viktualien
2152., Quartalabgaben und Fixakzisen 4852/.
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