Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

Vergebliche Reformanläufe im Westen. 255 
zu lassen und nur einige Erhöhungen auf den inneren Konsum zu 
legen, und zwar auf Weine und ausländische Waren und Delikatessen, 
wie Tee und Kaffee, wie der König selbst verordnete, und etwa auch 
auf das Schlachten, wie das Generaldirektorium hinzufügte.) Nach— 
träglich wurde auch die Herabsetzung des zu hohen Malzimposts, 
die Einführung der Aussaat-, Acker- und Viehsteuer und die An— 
fertigung eines Generaltarifs für Kleve-Mark, ohne Wesel und Soest, 
beschlossen. Die Kammer nahm sich sehr lange Zeit mit Einreichung 
der nach den Berliner Anweisungen hergestellten Tarif-Entwürfe;?) 
einige Kammer-Mitglieder, vor allem Rappard, votierten zudem 
aufs nachdrücklichste gegen jede Veränderung und Erhöhung, da 
die Einrichtung von 1714 -17 schon starke Erhöhungen und Über— 
schüsse) gebracht habe, Handel und Nahrung überall zurückgehe.9 
Auch war ein Generaltarif schon deshalb nicht zustande gekommen, 
weil die märkischen Sätze auf Getreide und Schlachtvieh, die viel 
) Immediatbericht des Gen.⸗Dir, mit Entscheid des Königs, 2. September 
1724, Resolution an Kammer, 14. September 1724 (Ebenda). 
2) Der erste 1. März 1726, ein zweiter (Generaltarif) 23. Oktober 1727 
eingereicht (dieser ebenda. Vol. II), beide Male nach sehr scharfer Anmahnung. 
Durham und Schmettach haben sie entworfen. 
) Der Überschuß im Herzogtum Kleve war bis 1. April 1716 nach Abzug 
des Kontingents und aller Akzise-Notdurft 349271/, Tlr. Er stammte von den 
größeren Städten, die auch hier in der Kontribution unverhältnismäßig gering 
angeschlagen waren — so Wesel mit 800 Tlr. Monatskontingent, während die 
Alzise etwa 3000 Tlr. brachte —, die kleineren dagegen meist zu hoch, so daß 
Iselburg, Holten, Udem, Griethausen, Sonsbeck dauernd unter dem Kontingent 
blieben, anfangs auch Kervenheim und Grieth. Allerdings hatte Wesel auch eine 
sehr hohe Akzise, über 6 Tlr. auf den Kopf, während sonst 3—31/, Tlr. das 
Durchschnittliche waren. 
N Eine Minderung der Einnahmen war nun natürlich nicht zu befürchten. 
Der Akziseertrag war 1725, einem schlechten Jahre (in Rtlr.): 
Getreide Getränke Schlachten Zusammen 
283 30471, 86692/, 1515 28 4796, 
35 Oß28, 117211 87400, 50 614 
30 52770 2321 366911. 36 5181/ 
116 512 
In Wesfe 
dn den übrigen klevischen Städten 
In den märk. Städten außer Soest 
Zusammen: 88 886310 17 7028 
Der Ertrag würde ein na dem 
—* vom eeer ss ooa:) Is al2ol S8V7i Iis 884d.. 
Dazu 5078, Tlr. durch die Erhöhung auf Branntweinschrot in Soest 
6 Stüber auf den Scheffel). 
89240
	        
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