Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Zweiter Teil. 
Städte festgestellt, der sich im Rückgang der Bevölkerung und 
in vielen wüst stehenden Häusern auch äußerlich kundgab. Der 
Handel von Wesel nach Westfalen und Hessen war großen— 
teils verschwunden, Handel und Tabakskultur von Emmerich 
und Rees sehr zurückgegangen, die Duisburger Spedition mit 
holländischen Waren hatte sich zumeist nach dem benachbarten 
bergischen Dorfe Mühlheim a. Ruhr verzogen, nur in der Stadt 
Kleve hatte der Handel mit holländischen Waren zugenommen.) 
Der neuen Handels- und Manufakturpolitik und ihren Einschrän— 
kungen wird ein guter Teil der Schuld zugeschrieben, daneben abet 
auch angeführt, daß die Akzise einschließlich der Gehälter 60000 Thr. 
mehr dem Lande entziehe, daß so viel Bargeld nach Hofe gehe und 
aichts von dort komme, und daß der Akzisetarif verbessert, und die 
Überschüsse zur Erleichterung des Landes verwendet werden sollten. 
Daraufhin wurde wieder an die Einrichtung einer Generalakzise, 
diesmal entschiedener, herangegangen. Der neue Präsident v. Borlke 
und Geh. Rat Klinggräff aus Berlin mußten es an Ort und Stelle 
vornehmen,?) nachträglich (21. Mai 1731) wurde auch noch Geh. Rat 
v. Greifenberg nach Kleve geschickt. Zunächst wurde das städtische 
Schuldenwesen neu untersucht und eingerichtet, und dabei erreicht. 
daß über 3000 Rtlr. weniger aus der Akzise zuzuschießen waren— 
Die Kammer erhielt darauf einen Vorwurf, daß sie nicht schon 
längst solche Einrichtung getroffen habe, wie ihr oft genug befohlen 
worden war.?) 
Protokoll vom 1. August 1730 (Gen.-Dir. Kleve 81, 9. Vgl. autt 
Bericht und Vorschläge v. Borckes vom 12. und 28. März 17831 in A. B. Be— 
hördenorganisation V, 1, S. 221228. Im Distrikt des Kriegsrats Geelhact 
war ein Abgang von 4233 Menschen, standen an 100 Häuser wüst, ohne Wesel 
2) Der betr. Schriftwechsel 1730/31 s. A. B. Behördenorganisation V, l 
Nr. 63; Kabinettsorder an Borcke vom 30. März 1731. (Ebenda S. 225 f) 
8) Reskript vom 19. Juni 1731 (Münster St.⸗A. Kl. M. VIII, Gen. 2011) 
Es waren bei 24 Städten 263121,, statt 28086 Rtlr. Schuldzinsen zu zahlen. Der 
König hatte schon 1722 befohlen, die Akzise von diesen durch einmalige Ablösung 
zu befreien (A. B. Behördenorganisation III, S. 694). Nach den Kompeteng 
etats betrugen die Zuschüsse aus der Akzise zu den Stadtausgaben der of⸗ 
rheinischen Städte: Wesel 8047.46.6, Duisburg 1912.39.1, Emmerich 1773.46 
Schermbeck 292.17, Ruhrort 108.55.2, Holten 100, Dinslaken 96. 11.6: Rees, Ihel⸗ 
burg, Seevengar brauchten keine (R. 94, V, PC 9.)
	        
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