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Frankfurt nicht einmal auf 10,, zu stehen, und die Handelsleute ge— 
nossen unumschränkter Freiheit. 
Diese Messe, heißt es, ist zwar bei weitem nicht so volkreich wie 
die zu Frankfurt a. M. und Leipzig, jedoch ebenso, wo nicht besser als 
die zu Naumburg und Braunschweig. Käufer und Verkäufer finden 
sich in großer Zahl, vorwiegend Ausländer. Der Verkauf des feinen 
Tuches kann als das ansehnlichste capo di mercantia angesehen 
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aufen solche, weil die Einwohner sich in lauter Landtuch kleiden müssen, 
ausschließlich nach auswärts, meist an polnische Juden, auch nach 
Schlesien, Mecklenburg und Schwedisch-Pommern. Das inländische 
eine Tuch, das jenem an Güte nichts nachgibt, debitieren die Frank— 
jurter Kramer und das Lagerhaus, es findet aber wegen des hohen 
Preises bei den Ausländern keinen Abgang. Danach ist der ansehn⸗ 
ichste Handel der mit Seiden- und Samtwaren, die meist durch 
Leipziger, Berliner, Hamburger und Schweizer verkauft werden. Ferner 
ommen Nürnberger mit kurzen Waren, Hamburger mit Cotton, Flanell, 
Zamt und etwas Seide, besonders den als „Rollzeuge“ bezeichneten 
eidenen Zeugen; Schlesier und Lausitzer mit Leinenwaren in großer 
Quantität, die auch von Kaufleuten aus Preußen und Danzig gekauft 
werden. Das dritte Hauptstück ist der Handel mit trockenen und ge— 
satzenen Fischen, Ol und Zucker, der durch Frankfurter, Berliner, 
Stettiner und Hamburger getrieben wird. Hinzuzufügen ist noch der 
jom Berichterstatter nicht erwähnte starke Handel mit Wolle, Häuten 
ind Fellen und mit Vieh auf den Frankfurter Messen. 
Ein Nachteil von Frankfurt war, daß es dort keine vermöglichen 
daufleute gab, die den polnischen Juden ihre Waren um bar Geld 
iblauften; diese hatten dort auch nicht solche Gelegenheit zum Barattieren 
Tauschhandel) wie in Breslau. Sie mußten sich daher, wenn sie z. B. 
Wachs um bar Geld verkauften, mit geringeren Preisen als in Breslau 
begnügen. Die Folge war, daß die mit Waren herkommenden Polen 
hre Produkte in Breslau um bares Geld verkauften und mit dem 
Erlös nach Frankfurt zum Einkauf von Manufakturwaren fuhren, so daß 
das bare Geld aus Schlesien hinausgezogen wurde. Auch anderweitig) 
Die Frankfurter Messen. 
) Breslauer Berichte in Breslau Stadt-A. J, 881. 
Acta Borussloa. Handels⸗ Zoll- und Akzisepolitik II. 
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