Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

Das Salzmonopol in Ostpreußen. 
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Geschäftsverbindungen mit Polen wie mit Frankreich außerordentlich. 
Es kam hinzu, daß der Salziransport auf der Oder durch das Stettiner 
Niederlagsrecht, auf der Elbe aber und über Lübeck durch Hannover 
gehindert worden wäre.1) 
Nachdem jedoch Stettin in preußischen Händen war, konnte Salz 
von Halle bis Königsberg zu Wasser transportiert werden. Zunächst 
wurde den Königsberger Kaufleuten angetragen,?) daß sie anstatt des 
raffinierten See- und des Lüneburger Salzes fernerhin Hallesches Salz 
debitieren sollten, die Tonne, die 110 über das gewöhnliche Maß 
halte, zu 3143 Rtl., lieferbar in Kammin. Den Kaufleuten wurde 
zugleich angedeutet, wenn sie dem Willen des Königs darin nicht nach— 
lämen, so könne dieser bewogen werden, eine Faktorei mit Halleschem 
Salze dort anzulegen. Die Kaufleute werden allerdings Schwierig-— 
keiten gemacht und die Sache verhindert haben, denn erst nach mehr 
als 2 Jahren wurden bescheidene Versuche gemacht, und nach Pillau 
und Memel je 12 Last Halleschen Salzes geschickt, aber keineswegs, 
wie hinzugefügt wurde, um die dortigen Städte zu verlegen, sondern 
nur um einige Ämter zu versorgen.8) 
Nach weiterer „genugsamer Erwägung“ wurde endlich auch für 
Preußen verordnet,) daß alles fremde Salz zum inneren Gebrauche 
dort verboten und nur zum auswärtigen Debit erlaubt sein solle, das 
Lüneburger aber überhaupt nicht eingeführt werden dürfe; die Unter— 
tanen sollten nur Königliches Salz konsumieren. Es ging jedoch bei 
der großen Entfernung des Landes noch langsam damit. Erst einige 
Monate später wurde bekannt gegeben, der König werde das Land mit 
gutem Halleschem Salz versehen, es sollten wie in den anderen Provinzen 
daktoreien angelegt und Ausseller in den Ortschaften bestellt, der 
Gebrauch fremden Salzes aber solle bei arbiträrer Strafe verboten 
) Bericht der preußischen Regierung vom 4. Dezember 1704. Ferner Vor— 
shlag Döplers über Einrichtung des Salzregals, 6. Februar, und Gutachten darüber, 
Berlin, 11. Februar 1711 (Hoft. Preußen, Tit. 26, Nr. 8). 
) Preußische Kammer an Magistrat, 27. Juli 1719 (Kgb. Kaufm. S 44). 
) Reskripte an Geh. Rat Moldenhauer, Berlin, 1. September 1721 (Ebda.). 
) Reskript an das Lizentkollegium, Berlin, 3. März 1722 (Absch. Grumbkow. 
bEbda). An Lüneburger Salz sind in 9 Jahren, 1708—516, 655 Last A,, Faß, 
an Kolberger nur 19 Last d Tonnen seewärts eingekommen.
	        
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