Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Dritter Teil. 
gesichert worden war. Da beide Teile bei ihrer gegenteiligen Meinung 
beharrten, so blieb es dabei, daß kein magdeburgisch Salz die Elbe 
herunter und kein Lüneburger heraufgelassen wurde. 
Dagegen griff nun Preußen auf einem anderen Wege mit seinem 
Salz nach Westen hinüber, nämlich auf dem allerdings gewaltigen 
Umwege über Stettin nach Ostfriesland. Es gelang ihm in Emden 
Eingang zu verschaffen, obwohl die Lüneburger im Preise bis auf 
31 Rtl. die Last herabgingen. Ein Königlicher Salzfaklor wurde 1727 
in Ostfriesland angestellt, und seit 1728 begann eine regelmäßige 
Frachtschiffahrt zwischen Emden und Stettin mit allerhand Waren hin 
und Salz zurück.) Der Emdener Unternehmer hatte sich zusichern 
lassen, daß Lingen und Tecklenburg ausschließlich mit diesem Salz 
versehen werden sollten, so daß auch diese kleinen Ländchen nun dem 
Königlichen Monopol unterworfen wurden.?) 
Die Königlichen Salzquellen waren so ergiebig, daß man schon 
von vornherein an Vermehrung des Absatzes auch nach außerhalb denken 
mußte. Görne berechnete 1714,8) daß von den in Halle und Schöne—⸗ 
beck gewonnenen 7000 Last nur 3500 im Inlande untergebracht wurden, 
das übrige aber ins Ausland abgesetzt werden müsse. Hier hatte man 
bisher zwei Absatzgebiete, Schlesien und Franken. Obwohl Schlesien 
zur Zeit viel mehr aufnahm und sogar einen festen Kontrakt auf 
Lieferung von jährlich 1000 Last hallisch Salz geschlossen hatte, 
riet Görne doch dringend, vornehmlich an Ausdehnung des fränkischen 
Handels zu denken, denn Schlesien entnehme nur notgedrungen so viel, 
weil der Bezug von Krakau und Stettin aus unbekannten Gründen 
stockte, und werde sich, wenn es nur irgend könne, von dem Kontralt 
osmachen. Tatsächlich ist der Jahresabsatz nach Franken von 1716-19 
von 300 auf 1100 Last gesteigert worden, hat also den schlesischen 
schon übertroffen; er kam 1722 auf 1200 Last, hat allerdings im 
Durchschnitt 1771 —31 nur 1003, 1732 —37 11331/,, 1736-88 
) Die Salzfracht Stettin-Emden hat Obersalzfaktor Valenkampf 165. Ottober 
1736 zu 8 Rtl. je Vast an holländische Schiffer verdungen. Die Stettiner Schiffer 
hatten 9 Ril. gefordert und klagten nun heftig über die Bevorzugung der Fremden 
Stettin, Salzs. Hp. 55). 
2) Ebda. 
3) Promemoria, Berlin 28. Juni 1714 (R. 532 n. 160 8).
	        
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