Salzhandel nach Franken und Schlesien. 447
1188 Last betragen. Darin sind auch zwei mit der Zeit neugewonnene
leine Absatzgebiete, Erfurt und die böhmische Herrschaft Asch, enthalten.
die frünkischen Salztransporte gingen einer nach Hof und Baireuth,
der andere, erheblich stärkere nach Koburg und Ansbach. Der Rein—
gewinn aus diesem ganzen Handel betrug 1782-37 894952,, Tlr.
Für Schlesien hätte es nahe gelegen, sich ganz des vortrefflichen
polnischen Steinsalzes aus den mächtigen Lagern von Wieliczka zu
hedienen, denn es war viel besser und doch bedeutend wohlfeiler
alz das Hallesche. In Breslau kam der Zentner polnisch Salz um
1 Kreuzer billiger als das Hallesche.) Nach Schlesien wurden auch
durch einen seit 1689 bestehenden Kontrakt jährlich 70 000 Ztr. polnisch
Zalz geliefert, seit 1771 100000. Wie es scheint, hat aber die öster—
reichische Regierung einem weiteren Vordringen des polnischen Salzes
Schwierigkeiten gemacht. Kursachsen hätte sich aus Feindschaft gegen
breußen auch gern dem polnischen Salze zugewandt, wenn österreich nicht
ꝛie Durchfuhr auf der Oder abgeschlagen hätte. österreich selbst erfreute
ich so reicher Salzschätze, in Tirol, Salzkammergut, Böhmen, Ungarn
Marmaros), daß es nicht nur die eigenen, sondern alle benachbarten
Lande damit hätte versehen können, wenn man am Wiener Hof nur
die oft erwogenen Pläne, Wasserverbindungen zu schaffen, zur Aus—
üührung gebracht hätte. So aber erwies sich auch auf diesem Gebiet
breußen durch seinen Unternehmungsgeist als überlegen.
In Schlesien gedachte man nach dem nordischen Kriege, wenn
die Schiffahrt wieder frei und das Boysalz wohlfeil zu erhalten sei,
olches wieder über Stettin die Oder hinauf einzuführen und die
Neusalzer Siederei von neuem anzurichten. In Berlin war man bestürzt
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m nur zu verhindern, daß diese wichtige Schiffahrt nach Schlesien
uufhöre, ja es lieber umsonst zu geben, als diese Handlung fahren zu
assen. Auch scharfe Mittel wurden vorgeschlagen: Zollerhöhung, genaue
Ausübung der Stettiner und Frankfurter Niederlagsrechte, Wegkaufen
ales in Stettin ankommenden Boysalzes. Das scharfe preußische
berbot der Ein- und Durchfuhr von Boysalz von 1728 ist offenbar
uuch, um diesen bedenklichen Konkurrenten von den Oberlanden fern—
zuhalten, erlassen worden.
) Host, Salzs. II, Gen.
2) Plaue, 26. September 1718 (Hofk. Salzs., Tit. 6, Nr. 8).