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Erster Teil. 
Kommissariatsbehörden und sind wesentlich unter dem Einfluß der 
letzteren abgefaßt, d. h. in merkantilistischem Sinne. Enge Finanz— 
rücksichten treten mehr zurück, dagegen wird ein mäßiger Manufaktur— 
schutz in die neuen Tarife aufgenommen. So bedeuten die 1724 
herausgegebenen Zollrollen für die Neumark und für Ostpreußen 
einen entscheidenden Fortschritt im Zollwesen. Allerdings — das 
sei von vornhecein betont — wurde auf dieser Bahn nicht weiter— 
geschritten: auch diese Zolltarife blieben unverändert bis ans Ende 
des alten Regimes und der weitere Manufakturschutz wurde lediglich 
mit der Akzise durchgeführt. 
3. Neuordnung des neumärkischen Zollwesens. 
Ganz im Unterschiede von der Kurmark sind wir über die 
Zollveränderungen in der Neumark wie in Pommern durch er— 
haltene Akten genau unterrichtet; und wir erkennen, daß hier ebenso 
wie im 17. Jahrh. sehr große Mängel und Mißstände in der 
Verwaltung solche dringend erforderlich gemacht haben. 
Die Küstriner Kammer bekümmerte sich immer wenig um das 
Zollwesen und überließ es ganz der Aufsicht des mit der Einnahme 
betrauten Beamten, des Landrentmeisters. Diese war aber auch so 
ungenügend, daß, wohl um 1713, ein besonderer Beamter, der 
Kriegskommissar Frauendorf, mit der Oberinspektion des Zollwesens 
betraut wurde; er erhielt untern 6. März 1714 eine Instruktion 
vom General-Finanzdirektorium,“) wie die dortige Zollverwaltung 
geregelter nach kurmärkischem Fuße einzurichten sei. Aber noch 
zwei Jahre nachher war eine durchgehende Aufsicht nicht hergestellt, 
der inzwischen verssorbene Landrentmeister Mencelius hatte die vor— 
nehmsten Zölle Küstrin, Krossen, Frankfurt, Drossen unter seiner 
Inspektion behalten und hier weder selbst revidiert noch Frauendorf 
die Register abnehmen lassen. Eine Untersuchung des Küstriner 
Zollwesens 17168) zeigte, daß hier unter den Augen der 
Kammer die übelsten Zustände herrschten. Das Versonal war 
Vgl. Bd. J, S. 55. 
2) Gen.Dir. Pommern Zolls. Nr. 1. (Abschr. ggez. Kameke, Creutz. 
Krautt.) 
3) Bericht (des Geh. Staatsrats v. Massow) ohne Unterschrift und Datum 
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