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Vierter Teil.
die mit Waren von Hamburg kamen, sie sollten 8 Sonnenscheine still
liegen oder einen Revers deshalb erteilen, was sie ohne ihrer Prinzipale
und des kursächsischen Hofes Einwilligung nicht tun wollten.i) Die
Stadt hatte solche Reverse schon seit 1032 ausstellen lassen, aber wegen
der Lenzer Konferenz von 1685 hatte es der Kurfürst aufgehoben,
bis darüber eine Verabschiedung erteilt werde; eine solche erfolgte nicht
und so hat es der Magistrat 1727 eigenmächtig wieder angeordnet.
Wegen des kursächsischen Verfahrens, das ja auch Böhmen betraf,
setzte sich das Kabinettministerium mit dem kaiserlichen Gesandten von
Seckendorf in Verbindung, und dieser brachte nun auch die alte Streit—
frage vor, daß die böhmische Elbschiffahrt durch den Dresdener Nieder—
lagszwang verhindert wurde. Auch dies wurde untersucht und festgestellt
daß böhmische Schiffer mit Siebewaren, Holz, Glas, wenn auch mur
sehr spärlich, im Jahre 1, 2, höchstens 3, an Magdeburg vorüber
gekommen find. Diese Angelegenheit ist jedoch nicht weiter verfolgt
worden, da man den Böhmen die völlig freie Elbschiffahrt wegen
des Magdeburger Stapelrechts und des Boysalzes nicht verstatten wollte
und somit nur neue Auseinandersetzungen mit dem kaiserlichen Hofe
die Folge hätten sein können.“) Auch die Wiederherstellung der Straßen
fahrtgerechtigkeiten von Frankfurt und Magdeburg, obwohl formell zu—
lässig, erschien nicht ohne weiteres ratsam, da der große Frachtverkehr
zwischen Leipzig und Danzig und zwischen Leipzig oder Breslau und
Lüneburg dadurch leicht verscheucht werden konnte.8)
Inzwischen kam die bestimmte Nachricht, daß Sachsen die Bahns⸗
dorfsche Straße bei Strafe verboten habe und alles, was den Queis
berührte, nach den alten Vorschriften auf die Hohe Straße nötige.
Auf die vielfältigen Vorstellungen des preußischen Gesandten hat
das Dresdener Minifterium endlich im August 1738 eine Resolution
erteilt, worin aber das sächsische Verfahren lediglich als ein durch das
Leipziger Stapelrecht und besondere Vergleiche berechtigtes hingestelt
wurde. Ja die böhmischen Fuhrleute wurden zu Eiden genötigt, daß
sie keine andere Siraße als über Leipzig fahren wollten, so daß sie
meist ihre Fischwaren zur Vermeidung der Unkosten in Leipzig statt
1) Stadt Magdeburg D?76.
2) R. 19, n. 268.
55 Kab -Min an Gen-Dir. 80. Juli 1783 (Gen.«Dir. Magdeburg 120, 1.1)
4) Bericht der kurmärkischen Kammer, 10. Juli 1733 (Ebda.).