Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

handelsvertragsverhandlungen Seckendorffs. 631 
namhaften Gewinn abwerfen werde.) Die Kaufmannschaft war sogar 
hbereit, zu besserer Beschleunigung den Salzkontrakt unterm eigenen 
Namen zu schließen. 
In der Tat entschloß sich der Kaiser, wieder Hallisches Salz zu 
ibernehmen, und der neue Gesandte für Berlin, Seckendorff, wurde 
dahin instruiert.) Die durch ihn neu aufgenommenen Verhandlungen 
waren offizieller und umfassender als die vorherigen: sie sollten ledig— 
lich im Namen des Kaisers, nicht von der Breslauer Kaufmannschaft, 
nuch nicht nur für diese, sondern für alle Schlesier geführt werden, 
und es sollte ein beständiger Kommerzientraktat angestrebt werden. 
Es waren allerdings wieder die drei, nachher zwei Breslauer Depu⸗ 
tierte zugegen, doch nur um sich zu informieren. Die Vorschläge, 
die Seckendorff in der ersten Konferenz mit dem Generaldirektorium 
chriftlich übergab, enthielten kurz folgendes: ») 
Für die Schlesier freie Fahrt durch den Neuen Graben wie auch 
nuf der Oder, bei letzterer wollten sie allenfalls die Stapelrechte von 
Frankfurt und Stettin durch Erlegung eines billigmäßigen Zolls ab⸗ 
lsen. Auf dem Neuen Grabenkurs Beseitigen aller Neuerungen und 
reste Verzollung nach den Raummaßen, wie 1684 und 1694 abgemacht: 
dabei sollten die Fässer nicht wie bisher zu Krossen dreifach nach 
Länge, Breite und Höhe gemessen, sollten halbe Fässer und Packen 
auf die Halbscheid gesetzt, und sollte in allen Zollstätten der Rolle 
von 1694 beständig nachgelebt werden. Der Konzessionstaler zu 
krossen von jedem Schiff, die Mißstände der Reihefahrt Berlin — 
hamburg, die Benachteiligung Breslauer Schiffer in Berlin waren 
weitere Beschwerden, eine Moderation des Fürstenberger Zolls wollte 
man gemeinsam suchen. Über die Frankfurter wurde geklagt, daß sie 
hering nach Breslau sendeten, ohne schlesischen Kaufleuten Kommission 
7 
N 1000 Last oder 12000 Tonnen: Kauspreis in Berlin 36 000, Wasserfracht 
von Berlin bis Neusalz oder Köben 7000, Fürstenberger Zoll à 10 Sgr. — 333/.5, 
Summa 43 3335/4.,. Rtl. Dagegen Erlös in Schlesien, wenn Tonne nur à 7 Rtl. 
2124 Sgr. verkauft, 92333/.. Tlr., wenn aber zum bisherigen Preise à98,, Tlr., 
ogar 117 000 Rit. 
) Instruktion Seckendorffs, 22. September 1726. Hartmann S. 38f. 
) 23. Dezember 1726 (Stettin K.-⸗A. 12, Commerces. 7). Vgl. Wutke, 
5. 2962299, über die Verhandlungen von Dezember 1726 bis Mai 1727.
	        
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